Parlamentskorrespondenz Nr. 1157 vom 20.10.2021

Festveranstaltung 100 Jahre Burgenland im Hohen Haus

Dritter Nationalratspräsident Hofer lud ins Palais Epstein

Wien (PK) - Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Burgenlandes lud Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer gestern Abend zu einer Jubiläumsveranstaltung in das Palais Epstein im Parlament. In seinen Gedanken zum festlichen Anlass teilte der Dritte Nationalratspräsident persönliche Erinnerungen aus seiner unbeschwerten Kindheit im Burgenland etwa mit einem Brauchtum als Teil des Lebenskreises und Anker der Identität eines Bundeslandes, das seine Identität erst finden musste, wie Hofer sagte. "Es ist ein selbstbewusstes Bundesland geworden, doch das war nicht immer so", so der Dritte Nationalratspräsident. Noch vor dem wirtschaftlich Stärkerwerden des Burgenlandes sei das Bundesland damals schon von einer hohen Lebensqualität gekennzeichnet gewesen. Etwa durch das Entschleunigte, eine intakte Natur oder die sprichwörtliche Gastfreundschaft, die heute auch die wichtigste Grundlage für den florierenden Tourismus sei.

Unter Verweis auf das Attentat von Oberwart im Jahr 1995 betonte Hofer, dass seitdem vieles passiert sei, um ein gleichberechtigtes Miteinander der Volksgruppen nicht nur nach den Buchstaben des Gesetzes, sondern auch in den Herzen und Köpfen der Menschen zu gewährleisten.  "Für uns Burgenländer ist es selbstverständlich, dass die Volksgruppen im Land nicht nebeneinander, sondern miteinander leben. Dass wir die kulturellen Wurzeln und Verschiedenartigkeit und das Gemeinsame schätzen", so Hofer. Für Burgenlands Minderheiten werde es jedoch nicht leichter, das kulturelle Erbe zu bewahren. Diesem Umstand müsse die Politik Rechnung tragen.

Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil zeigte sich stolz auf die Zusammenarbeit zwischen den Volksgruppen und betonte, dass Identität und Selbstbewusstsein und die Gemeinsamkeit auch für die Zukunft entscheidende Faktoren seien, vor allem für die Präsentation des Burgenlandes über die Grenzen hinaus. "Man muss das große Ganze im Blick haben, die Verantwortung gegenüber der älteren Generation wahrnehmen und eine Welt für die kommenden Generationen hinterlassen. Dies muss über die Parteigrenzen hinweg gehen", so der Landeshauptmann in seiner Festrede.

Kritische Worte fand der Burgenländische Landeshauptmann insofern, als für das 100-jährige Bestehen des Burgendlandes keine Jubiläumsgabe des Bundes vorgesehen sei. Doskozil wertete dies als Missachtung der burgenländischen Bevölkerung. (Schluss) red

HINWEIS: Fotos von der Festveranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments.