1139/AB-BR

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.1235/J-BR/1996, betreffend Kartenbestellung für
Bundestheater im Internet, die die Bundesräte WEISS und Kollegen am 14. November 1996 an
mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
1. Aus welchen Gründen besteht noch keine Möglichkeit, Kartenbestellungen für die
Bundestheater auch über Internet vornehmen zu können?
2. Gibt es in Ihrem Zuständigkeitsbereich Vorarbeiten für ein solches Angebot und
wann wird gegebenenfalls mit seiner Einführung zu rechnen sein?
3. Besteht dabei die Absicht, jeweils alle verfügbaren Karten und nicht bloß einzelne
Kontingente anzubieten und zugänglich zu machen?
Antwort:
Der Österreichische Bundestheaterverband arbeitet seit einigen Monaten an der Realisierung
des Kartenverkaufs über Internet. Obwohl zwar Bestellungen über Internet leichter als der
ONLINE-Vertrieb zu realisieren wären, hat sich der Österreichische Bundestheaterverband den-
noch für die Realisierung des ONLINE-Vertriebes entschieden. Dies vor altern deshalb, weil
die Bearbeitung von Bestellungen sehr verwaltungsaufwendig ist und die Kunden vielfach
Wünsche nicht präzise formulieren, sodaß eine zeitaufwendige Korrespondenz notwendig wäre.
Dies würde letztendlich zu langen Bearbeitungszeiten führen und der Vorteil der schnellen
Nachrichtenübermittlung über Internet ginge dadurch weitgehend verloren. Der Österreichische
Bundestheaterverband will daher künftig den ONLINE-Vertrieb ermöglichen. Das ist kunden-
freundlich, kann rasch abgewickelt werden und löst keinen nennenswerten Personalaufwand
aus.
Bevor dieser Plan realisiert werden kann, sind noch einige rechtliche und technische Probleme
zu lösen. Die Zahlungen für die über das Internet verkauften Karten müssen sichergestellt wer-
den. Das EDV-Netzwerk muß gegen unbefugte Eingriffe geschützt und technisch ausgereifte
Firewall-Rechner müssen installiert werden. Die Software ist zu adaptieren, sodaß der externe
Zugriff auf das Kartenvertriebssystem ermöglicht wird. Dabei muß sichergestellt sein, daß der
Vertrieb über Internet, der hausinterne Verkauf und der Querverkauf über den HOST der Firma
Wiener Veranstaltungs Service zu jeder Zeit über die gleiche Datenbasis verfügt. Im Falle der
Störung eines Systems ist es erforderlich, daß die Datenqualität dennoch erhalten bleibt.
Alles in allem handelt es sich um ein komplexes Projekt, das eine gediegene Vorbereitung und
eine genaue Prüfung der entstehenden Kosten erfordert. Sofern alle Hürden plangemäß über-
wunden werden können, ist die Einführung des Kartenvertriebs über Internet bereits im Jahr
1997 geplant.
Es ist nicht vorgesehen, ausnahmslos alle verfügbaren Karten über Internet anzubieten. Dies
resultiert aus dem Wunsch, daß ein Teil der Karten auf jeden Fall in den freien Verkauf kommt.
Zudem müssen allfällige kurzfristige Veränderungen möglich sein, um einen möglichst rei-
bungsfreien Ablauf des Theaterbetriebs sicherzustellen. Das Angebot über Internet soll aber
durchaus attraktiv sein.