1925/AB-BR/2003

Eingelangt am 22.09.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

 

BM für Wirtschaft und Arbeit

 

Anfragebeantwortung

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 2095/J-BR betref-
fend Leistungsbilanz der Ressorts für das Bundesland Tirol, welche die Abgeordne-
ten Hans Ager, Kolleginnen und Kollegen am 23. Juli 2003 an mich richteten, stelle
ich fest:

Betriebsansiedlungen und Unternehmensgründungen:

In Tirol wurden in den Jahren 1993 bis 2002 über 16.000 Unternehmen neu gegrün-
det. Dies entspricht einem Österreich-Anteil von 8 %. 2001 wurde mit 2.134 Unter-
nehmensneugründungen eine Rekordmarke erreicht, die gegenüber 1995 beinahe
eine Verdoppelung darstellt. Diese Entwicklung ist in besonderem Maße auf das
positive wirtschaftspolitische Umfeld zurückzuführen: Das international viel beachtete
Neugründungsförderungsgesetz mit seinen Vergünstigungen für Unternehmensgrün-
der wurde mit dem Konjunkturpaket 2002 unbefristet verlängert und auch auf
Betriebsübernahmen ausgedehnt. Die erste Etappe der Steuerreform im Jahr 2004
bringt wesentliche Erleichterungen für Selbständige: Die begünstigte Besteuerung
nicht entnommener Gewinne und die Anhebung der Steuerfreigrenze wird den Trend
zum eigenen Unternehmen weiter verstärken.

In der XXI. Gesetzgebungsperiode konnten in Tirol 19 Investitionsprojekte der
Austrian Business Agency (ABA) mit rd. € 52,36 Mio. Investitionssumme und 849


Beschäftigten in Tirol realisiert werden. Im gleichen Zeitraum hat die Geschäftstätig-
keit des ABA-Bereiches "Location Austria", die sich für die Akquisition internationaler
Filmprojekte einsetzt, 4 Filmprojekte in Tirol realisiert, die mit Investitionen von rd.
€ 3,2 Mio. verbunden waren.

Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen:

Von der Austria Wirtschaftsservice GesmbH wurden im Zeitraum 2000 bis dato be-
treffend Jungunternehmerförderungsaktion, Aktion Unternehmensdynamik - "Innova-
tionsprogramm" und Kleingewerbekreditaktion über 1000 Förderungsansuchen mit
einem Investitionsvolumen von €
243.559.121 positiv erledigt. Der Zuschuss belief
sich auf insgesamt €
10.571.267. Damit in Verbindung steht die Sicherung bzw.
Schaffung von mehr als 10.000 Arbeitsplätzen.

Mit 12.574 waren Ende 2002 mehr als 10,4 % aller österreichischen Lehrlinge in
Tirol beschäftigt. Dieser Wert ist seit 1999 um 0,7 % angestiegen.

Seit 1999 hat die Zahl der Lehrlinge - entgegen dem österreichischen Trend – weiter
zugenommen. Ende 2002 waren in Tirol um 262 bzw. +2,1 % mehr Lehrlinge in
Ausbildung.

Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt Ende August 2003 in Tirol mit 672 um 6,7 %
unter dem Vorjahreswert.

Auch    ist   die    Effizienz   der   Vermittlung    von    Lehrstellensuchenden   deutlich
angestiegen: 92 % der Tiroler Lehrstellensuchenden sind im August 2003 weniger
als 3 Monate vorgemerkt, im August 1999 lag dieser Wert bei nur 64%.

Im Bereich des AMS wurden für Tirol folgende finanzielle Leistungen seitens des
Bundes erbracht:


 

 

Auszahlungen
2000 in Mio. €

 

Auszahlungen
2001 in Mio. €

 

Auszahlungen
2002 in Mio. €

 

Aktive Arbeitsmarktpolitik
(inkl. Mittel d. Europäischen Sozialfonds)

 

30,834

 

36,344

 

36,712

 

Aktivierte Leistungen während der Aus-
bildung (ua. Schulungsarbeitslosengeld,
Altersteilzeitgeld, Weiterbildungsgeld)

 

3,864

 

6,249

 

10,743

 

Versicherungsleistungen (ua. Arbeits-
losengeld, Notstandshilfe, Sondernot-
standshilfe)

 

105,452

 

109,171

 

117,229

 

Gesamtmitteleinsatz

 

140,151

 

151,764

 

164,684

 

Im ausgewiesenen Betrag sind Maßnahmen nach dem Jugendausbildungssiche-
rungsgesetz inkludiert. Damit wurde ein wesentlicher Beitrag geleistet, um jungen
Menschen den Berufseinstieg zu erleichtern. Insgesamt wurden für Jugendliche im
Bundesland Tirol im Jahr 2000 €
4,933 Mio. im Jahr 2001 € 5,044 Mio. und im Jahr
2002 € 5,530 Mio. zur Verfügung gestellt.

Detaillierteres Zahlenmaterial ist den jährlichen Geschäftsberichten des AMS Tirol zu
entnehmen.

Förderung von Forschung und Innovation:

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit unterstützt im Rahmen seines
Kompetenzzentrumsprogramms K-ind/K-net die folgenden Zentren:

    Austrian Center of Biopharmaceutical Technology (ACBT)

Von den Gesamtkosten in der Höhe von € 7.848.666 werden € 2.906.913 geför-
dert. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.

    Kompetenzzentrum Medizin Tirol (KMT)

Von den Gesamtkosten in der Höhe von € 18.014.000 werden € 5.404.200 geför-
dert. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.

    Kompetenzzentrum für Medizininformatik Tirol (H.I.T.T.)

Von den Gesamtkosten in der Höhe von € 22.088.000 werden € 5.884.000 ge-
fördert. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.


    Kompetenznetzwerk Licht mit den Knoten in Tirol, Vorarlberg und Wien

Von den Gesamtkosten in der Höhe von € 16.623.265 werden € 4.639.707 ge-
fördert. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.

Das Vorgründungsprojekt "Alcasynn" wird im Ausmaß von 50 % mit € 120.326 ge-
fördert. Die Laufzeit beträgt ein Jahr.

Das Christian Doppier-Labor für Chemie Cellulosischer Fasern und Textilien wurde
im Jahr 2002 gegründet. Die Fördersumme seitens des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Arbeit beläuft sich auf € 243.000.

Für die Regionale EU-FTE-Betreuungsorganisation BEP (Büro für Europäische Pro-
gramme) wurden € 154.400 aufgewendet.

Energie und Bergbau:

Für die Förderung von Energiekosten hat die Initiative Regionalentwicklung und
Raumordnung Imst (IRI) im Jahr 2000 gem. § 9 des Fernwärmeförderungsgesetzes
für die Erstellung eines kommunalen Energiekonzeptes für die Gemeinde Imst
€ 6.540,56 erhalten.

Im Jahr 2002 wurde an die Gemeinde Silz gem. § 9 des Fernmwärmeförderungsge-
setzes für die Erstellung eines kommunalen Energiekonzeptes vom Bundesministe-
rium für Wirtschaft und Arbeit eine Förderung in Höhe von € 6.750 vergeben.

Für den Bergbaubereich wurden in Tirol im Jahr 2000 Beihilfen in der Höhe von
insgesamt € 233.966,19; im Jahr 2001 von insgesamt € 443.304,28 gewährt.

Im Jahr 2002 wurden im Land Tirol Beihilfen für Sicherungs-, Stilllegungs- und Re-
kultivierungsmaßnahmen in der Höhe von insgesamt € 165.200 gewährt.


Tourismus:

In der XXI. und laufenden Gesetzgebungsperiode wurden bis 30. Juni 2003 vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie von der Österreichischen Hotel-
und Tourismusbank Ges.m.b.H. (ÖHT) für das Bundesland Tirol nachstehend
angeführte Leistungen erbracht (es wurden nur Großprojekte ab rd. € 73.000 berück-
sichtigt):

Aktion

Fälle

Kreditvolumen

Zuschussvolumen

ERP-Kreditaktion (ÖHT)

 

11

 

14.862.314

 

-

 

TOP-Tourismus-Förderung (ÖHT)

 

124

 

-

 

15.566.738

 

EU-Gemeinschaftsinitiative
INTERREG III (BMWA)

 

1

 

-

 

144.951

 

Insgesamt

 

136

 

14.862.314

 

15.711.689

 

Außenhandel:

Für eine Internationalisierungsoffensive für die österreichische Außenwirtschaft
werden Bundesmittel in der Gesamthöhe von € 50 Mio. zur Verfügung gestellt. Ein
"Quick-Start-Paket" mit Sofortmaßnahmen und einem bundesseitigen Volumen von
knapp
10 Mio. wurde am 8.9.2003 vom Herrn Bundeskanzler gemeinsam mit
Präsident Leitl und mir präsentiert und wird noch im heurigen Herbst umgesetzt
werden.