2006/AB-BR/2004
Eingelangt am 02.07.2004
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BM für
Inneres
Anfragebeantwortung
GZ: 95.000/4329 -III/1/b/04
Frau
Präsidentin des
Bundesrates
Parlament
A-1017 WIEN
Wien, am
1. Juli 2004
Die Bundesräte Hösele, Herta Wimmler, Dr.
Schnider, DIng. Bogensperger, Dr. Karl-Heinz Dernoscheg und Kollegen haben am
19. Mai 2004 unter der Nummer 2196/J an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend „Förderungen, Aufwendungen, Projekte und sonstige Leistungen
des Ressorts für das Bundesland Steiermark“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden
Informationen wie folgt:
Zu den Fragen 1 und 2:
Österreich zählt zu den sichersten Ländern
der Welt. Eine internationale Vergleichsstudie des Schweizer
Managementinstituts IMD, das in einem jährlichen Bericht die wichtigsten
Industriestaaten in unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, Arbeitsmarkt,
Gesundheit, Bildung und Sicherheit vergleicht, reiht Österreich nach 2001 auch
2002 in der Kategorie bis 20 Millionen Einwohner an die erste Stelle im Bereich
„Sicherheit vor Bedrohungen und Gewalt".
Dieser hohe Sicherheitsstandard soll -
trotz der enormen Herausforderungen durch die grenzüberschreitende organisierte
Kriminalität, durch globalen Terrorismus und Extremismus sowie durch andere
Gefahren für unsere Gesellschaft - auch im 21. Jahrhundert aufrecht erhalten
bzw. weiter ausgebaut werden. Dafür benötigen wir möglichst leistungsfähige und
effiziente Sicherheitsstrukturen. Deshalb haben wir in den vergangenen drei
Jahren im Bereich der inneren Sicherheit, bei Polizei, Gendarmerie und
Sicherheitsverwaltung grundlegende Reformen umgesetzt, etwa die Neuorganisation
des Kriminaldienstes mit der Einrichtung
des Bundeskriminalamtes, die Reform der Wiener Polizei, Verbesserungen bei der
Bundesgendarmerie, die Umstrukturierung des Staatsschutzes in ein effizientes
Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und die Reform der
Zentralstelle im Bundesministerium für Inneres.
Ein wichtiger Leitsatz bei unseren
Reformbemühungen war und ist: Sparen in der Verwaltung, investieren in die
Sicherheit vor Ort.
Ein
ganz besonders wichtiges Anliegen ist dabei die Verbesserung der regionalen
Sicherheitsstrukturen, um allen Bürgerinnen und Bürgern in ihren Bundesländern
ein Höchstmaß an Sicherheit garantieren zu können. Eine wirksame Prävention und
die effiziente Bekämpfung von Kriminalität vor Ort sind die Kernaufgaben und
Grundpfeiler für ein friedliches und sicheres Zusammenleben. Weil wir eine
moderne, effiziente und möglichst schlagkräftige Sicherheitsexekutive in allen
Bundesländern brauchen, habe ich daher im März 2003 den Auftrag erteilt, einen
neuen, einheitlichen Wachkörper der Exekutive zu schaffen. Das Konzept Team 04
liegt nunmehr vor. Zu den wichtigsten Zielen gehören unter anderem die
Konzentration der 45 Kommandostrukturen von Polizei und Gendarmerie auf eine
Struktur in jedem Bundesland sowie die einheitliche Organisation der
Kriminalitätsbekämpfung auf Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene. Damit werden
wir die Kriminalität in jedem Bundesland noch effizienter bekämpfen bzw.
Straftaten verhindern und den Bürgerinnen und Bürgern in den Regionen
größtmögliche Sicherheit bieten können.
Mit der neuen Sicherheitsakademie und Bildungszentren in
jedem Bundesland haben wir bereits jetzt die Ausbildung der
Sicherheitsexekutive vereinheitlicht und
mit neuen Lerninhalten
versehen. Im Jahr 2003 beispielweise haben in 38 Turnussen 973 Bedienstete des
Sicherheitswachedienstes und des Gendarmeriedienstes an der standardisierten
Berufsbegleitenden Fortbildung teilgenommen. In Kooperation mit dem Land
Steiermark wurde ein Projekt zum Thema „Schulung von Beamten der
Sicherheitsexekutive in Fragen des Umgangs mit Menschen in psychosozialen und
psychiatrischen Ausnahmesituationen“ durchgeführt.
Diese
Reformen in der inneren Sicherheit kommen direkt den Bundesländern und Regionen
zugute, in deren Sicherheit wir ganz gezielt auch direkt investieren.
Für
die Organisationseinheiten des staats- und kriminalpolizeilichen Dienstes und
auch im sicherheitspolizeilichen Bereich wurden die Ausrüstungsstandards auf
dem Fernmeldesektor und dem Gebiet der Sonder- und Einsatztechnik sowie auf dem
Sektor Waffen und Ausrüstung weiter optimiert. Die laufende Anhebung des
Ausrüstungsstandards auf dem Gebiet der Fernmelde- und Funktechnik, ebenso wie
auf dem Gebiet der Sonder- und Einsatztechnik und auf dem Waffen- und
Ausrüstungssektor sind vorgesehen.
Weiters
erfolgte eine Erneuerung des Fuhrparks durch Ankauf und Zuweisung von 318 neuen
Dienstkraftfahrzeugen.
Eine
Reihe von Exekutivdienststellen wurden neu eröffnet bzw. renoviert oder
adaptiert. So wurden unter anderem die Gendarmerieposten Schöder, Thörl, Weiz
und Knittelfeld neu errichtet und bereits in Betrieb genommen. Die bauliche
Sanierung bzw. Erweiterung von Gendarmeriedienststellen wird auch in den
nächsten Jahren fortgesetzt.
Das
Einsatzkommando COBRA am Standort Graz wurde eingerichtet und nahm am 1. Jänner
2003 seinen Vollbetrieb auf. Seit
diesem Zeitpunkt wurden von den 42 Beamten des EKO Cobra 235
sicherheitsdienstliche Sondereinsätze durchgeführt.
Die
GREKO Spielfeld Bundesstrasse, die Bezirksgendarmeriekommanden Feldbach und
Hartberg sowie zahlreiche weitere Dienststellen wurden erweitert, zahlreiche
von der Gendamerie genutze Gebäude wurden und werden saniert.
Die Ergebnisse dieser Bemühungen für Sicherheit in der
Steiermark lassen sich anhand konkreter Fakten darstellen. So konnte die
Aufklärungsquote in der Steiermark bei der Deliktsgruppe Strafbare Handlungen
gegen Leib und Leiben trotz der schon bisher hohen Aufklärungsquote von 89,96 %
(2002) auf 90,57 % (2003) gesteigert werden.
Diese
Beispiele über die Entwicklung der Sicherheitssituation in der Steiermark
zeigen, dass wir uns im Bereich der inneren Sicherheit auf einem guten und
richtigen Weg befinden, zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger in der Steiermark
und im gesamten Bundesgebiet.