2067/AB-BR/2004
Eingelangt am 07.12.2004
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BM für Wirtschaft und Arbeit
Anfragebeantwortung
Präsidentin des Bundesrates
Anna Elisabeth HASELBACH
Parlament
1017 Wien
Wien, am 2. Dezember 2004
Geschäftszahl:
BMWA-10.102/5012-IK/1a/2004
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 2249/J-BR betreffend Forschungsförderung in den Jahren 1999 - 2004, welche die Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen am 7. Oktober 2004 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu
Punkt 1 der Anfrage:
Forschung, Technologie und Innovation sind zentrale Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum von Volkswirtschaften. Unternehmerische Investitionen in Forschung und Entwicklung benötigen den Rückhalt durch ein tragfähiges System der Forschungsförderung. Die Innovationsneigung der Wirtschaft und ihre Bereitschaft in F&E zu investieren hängen ganz wesentlich vom Umfeld ab, in dem sich das wirtschaftliche Handeln abspielt. Öffentliche Förderungen zur Stimulierung von privater F&E spielen dabei eine bedeutende Rolle. Aber auch andere Faktoren sind in diesem Zusammenhang wichtig: der Kapitalmarkt, die Qualifikation von Mitarbeitern, die Mobilität von Forschern (vor allem im öffentlichen Dienst), die Modalitäten für die Wissensverbreitung, das steuerliche Umfeld, insgesamt der rechtliche Rahmen.
Dazu ist nicht nur eine
entsprechende finanzielle Dotierung der Förderung notwendig, sondern auch die
langfristige Kontinuität der Fördermaßnahmen, die entsprechende
organisatorische Gestaltung und die Einbettung in andere Politikbereiche – von
der Bildungspolitik bis zur Steuerpolitik.
Gerade die Programme des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit sind es, die die Unternehmen zu
zusätzlichen Forschungsausgaben stimulieren. Dabei spielen Beratungs- und
Vermittlungsprogramme eine ebenso große Rolle wie die Instrumente der direkten
Forschungsförderung. Beispielsweise haben die Förderungen im
Kompetenzzentrumsprogramm ein Forschungsvolumen von mehr als € 225 Mio.
ausgelöst.
Von den direkten finanziellen
Forschungsförderungen verantwortete das Bundesministerium für Wirtschaft und
Arbeit:
1999: € 12,867
Mio.
2000: € 10,614
Mio.
2001: € 15,001
Mio.
2002: € 29,773
Mio.
2003: € 30,876
Mio.
Im Jahr 2004 wird das Fördervolumen
voraussichtlich ca. € 40 Mio. betragen.
Die Finanzierung erfolgt aus
ordentlichen Budgetmitteln sowie aus Mitteln der Technologie-Offensive der
Bundesregierung.
Neben diesen direkten
F&E-Förderungen sind die indirekten Unterstützungen für die forschenden
Unternehmen von großer Bedeutung.
Die wichtigste indirekte Förderung
von Forschung und Entwicklung, vor allem für große Unternehmen, ist der
Forschungsfreibetrag. Die Forschungsaufwendungen der Unternehmen für diese
Erfindungen belaufen sich auf rund:
2001: € 1,285
Mrd.
2002: € 2,345
Mrd.
2003: € 1,958 Mrd.
Antwort zu
den Punkten 2 und 3 der Anfrage:
Eine Aufschlüsselung der Förderungsmittel nach Bundesländern und NUTS 3 - Regionen wurde bisher nicht durchgängig durch alle Programme erhoben, eine gesamthafte Darstellung ist daher nicht möglich. Im Zuge der Weiterentwicklung der Förderinstrumente und der zunehmenden Etablierung zeitgemäßer Evaluierungsstandards wird künftig auch die regionale Verteilung der Fördermittel erfasst werden.
Antwort zu
Punkt 4 der Anfrage:
Eine umfassende statistische Erhebung in den Betrieben, die zur Beantwortung dieser Frage erforderlich wäre, liegt nicht vor.
Antwort zu
Punkt 5 der Anfrage:
In den Jahren 2005 und 2006 werden aus ordentlichen Budgetmitteln jeweils € 10,5 Mio. für die Förderung von Forschung, Innovation und Technologie eingesetzt werden. Zusätzlich werden im Jahr 2005 € 44 Mio. aus Mitteln der Technologie-Offensive zur Verfügung gestellt werden, im Jahr 2006 sind € 48,4 Mio. aus Mitteln der Technologie-Offensive geplant.
Antwort zu
Punkt 6 der Anfrage:
Hinsichtlich des Vergabemodus bzw. des Verteilungsschlüssels sind keine Änderungen geplant. Dazu ist festzuhalten, dass es sich bei allen Forschungsförderungsprogrammen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit grundsätzlich um antragsorientierte Förderung handelt (dh. die Vergabe der Fördermittel erfolgt entsprechend den Begutachtungsergebnissen der eingereichten Projekte), ein regionaler Verteilungsschlüssel ist nicht vorgesehen.