2069/AB-BR/2004
Eingelangt am 07.12.2004
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BM
für Finanzen
Anfragebeantwortung
GZ 310102/0004-I/4/2004
Frau
Präsidentin
des Bundesrates
Anna Elisabeth
Haselbach
Parlament
1017 Wien
Sehr geehrte Frau
Präsidentin!
Auf die schriftliche parlamentarische
Anfrage der Bundesräte
Da die Geldmittel, die der Staat zur Erfüllung seiner Aufgaben
benötigt, zum Großteil in Form von Steuern eingehoben werden, möchte ich
einleitend darauf hinweisen, dass eine effiziente Abgabeneinhebung für das Bundesministerium für Finanzen
selbstverständlich ein besonderes Anliegen ist, weil sie dazu beiträgt, die
Finanzierbarkeit öffentlicher Leistungen zu gewährleisten. Ich möchte daher
festhalten, dass in diesem Bereich die auf Grund gesetzlicher Vorgaben
getroffenen Maßnahmen zur Einbringung der Außenstände zum Wohle des
Staatshaushaltes von motivierten Mitarbeitern im Bereich der Abgabensicherung
in den Finanzämtern bestens vollzogen werden.
Eine automatisierte Kontrolle der Rückstände auf Abgabenkonten
ermöglicht, freie Kapazitäten der Mitarbeiter für so genannte
Einbringungsmaßnahmen zu nutzen. Sobald auf die automatisierte Mahnung keine
Reaktion des Steuerschuldners erfolgt, werden die Daten elektronisch den
Einbringungsorganen zu Verfügung gestellt. Diese wählen sofort aus dem
Maßnahmenkatalog die effizienteste Einbringungsmaßnahme aus. Dies kann eine
Lohnpfändung bei regelmäßigen Einkommen sein, aber auch bis zur Pfändung und
Versteigerung von Sachgütern reichen. Dabei ist aber auch immer die
gesamtwirtschaftliche Lage in Betracht zu ziehen, da die Schuldner nicht gleich
in den Konkurs getrieben werden sollen, der unwiederbringliche Einnahmausfälle
und auch volkswirtschaftlichen Schaden (Arbeitsplatzverluste) zu Folge hätte.
Gleichzeitig werden durch das Bundesministerium für Finanzen in
Einzelaktionen (Aktionstage), durch gemeinsame Aktivitäten im Rahmen einer
umfassenden Koordinierung der zu
Verfügung stehenden Ressourcen, weitere Erfolge in Richtung Maximierung des
Einbringungserfolges im Bundesgebiet erzielt.
In diesem Zusammenhang ist es mir aber auch ein Anliegen darauf
hinzuweisen, dass nicht erst die Einbringung von Abgabenrückständen unsere
Einnahmen stabilisieren soll, sondern die Vielzahl von Bürgern und
Wirtschaftstreibenden, die Ihre Steuern zeitgerecht entrichten. Um diese Quote
kontinuierlich zu erhöhen, arbeitet mein Ressort an Taxcomplianceprogrammen,
die zu einer nachhaltigen Steigerung der Steuermoral führen sollen.
Zu
1. und 2.:
Die Steuerrückstände und deren
Zusammensetzung sind in der folgenden tabellarischen Übersicht dargestellt.
Dabei sind die Abgabenrückstände
getrennt nach den Hauptsteuerquellen und den Bundesländern angeführt. Die tatsächlich
vollstreckbaren Rückstände sind der Spalte "RA (Rückstandsausweis)
ausgefertigt" zu entnehmen.
Die rechnerischen Gesamtrückstände
(Spalte "Rückstände") müssen noch um die Spalte "Zahlungstermin
noch nicht abgelaufen" und die Spalte "Hemmung" berichtigt
werden. Dies ist notwendig, weil in den rechnerischen Steuerrückständen (Spalte
"Rückstände") alle Rückstände enthalten sind, die sich auf Grund der
Steuervorschreibungen ergeben, aber nicht für alle diese Rückstände der
Fälligkeitstermin bereits abgelaufen ist. Diese noch nicht fälligen
Steuerrückstände sind in der Spalte "Zahlungstermin noch nicht
abgelaufen" (Frist zwischen Vorschreibung und Fälligkeit) und der Spalte
"Hemmung", wenn beispielsweise eine Zahlungserleichterung (Ratenbewilligung)
oder eine Stundung vorliegt,
dargestellt.
Die
Steuerrückstände zum 30. September 2004 betragen:
FLD/ |
Rückstände |
Zahlungstermin
|
Hemmung |
RA 6)
ausgefertigt |
ohne AEH 1) |
ohne Mahnung
gung 4) |
mit Mahnung |
ohne ZE-Ansuchen |
|
Beträge in Euro zum 30.
September 2004 |
||||
|
Umsatzsteuer |
|||
WNB |
824.891.442,76 |
110.776.592,64 |
89.657.739,39 |
624.457.110,73 |
OOE |
106.468.755,87 |
18.338.469,57 |
6.138.007,85 |
81.992.278,45 |
KTN |
53.533.818,09 |
5.888.160,25 |
3.604.565,41 |
44.041.092,43 |
STMK |
170.020.257,35 |
22.805.958,81 |
11.076.772,16 |
136.137.526,38 |
TIR |
82.306.401,04 |
17.492.927,32 |
9.160.450,61 |
55.653.023,11 |
SBG |
83.195.722,68 |
12.532.894,69 |
8.810.448,42 |
61.852.379,57 |
VBG |
22.165.379,65 |
4.001.822,42 |
1.673.429,87 |
16.490.127,36 |
Summe |
1.342.581.777,44 |
191.836.825,70 |
130.121.413,71 |
1.020.623.538,03 |
|
Einkommensteuer |
|||
WNB |
371.598.429,53 |
54.030.308,80 |
85.888.952,00 |
231.679.168,73 |
OOE |
68.386.978,68 |
16.203.637,05 |
10.867.581,10 |
41.315.760,53 |
KTN |
32.713.379,27 |
6.775.649,68 |
6.655.518,62 |
19.282.210,97 |
STMK |
77.648.241,84 |
13.498.344,73 |
16.826.997,12 |
47.322.899,99 |
TIR |
66.222.578,96 |
13.257.880,54 |
19.626.290,97 |
33.338.407,45 |
SBG |
92.383.835,46 |
14.499.698,14 |
47.415.139,06 |
30.468.998,26 |
VBG |
34.029.729,06 |
8.253.415,74 |
6.203.629,59 |
19.572.683,73 |
Summe |
742.983.172,80 |
126.518.934,68 |
193.484.108,46 |
422.980.129,66 |
|
Körperschaftsteuer |
|||
WNB |
229.701.672,87 |
54.697.883,15 |
61.663.773,35 |
113.340.016,37 |
OOE |
37.408.488,04 |
19.145.916,64 |
2.644.513,94 |
15.618.057,46 |
KTN |
9.632.876,44 |
4.860.920,61 |
758.902,36 |
4.013.053,47 |
STMK |
21.353.326,09 |
7.681.240,25 |
4.771.972,07 |
8.900.113,77 |
TIR |
19.138.570,82 |
10.962.455,46 |
1.482.492,63 |
6.693.622,73 |
SBG |
43.051.179,66 |
6.120.097,94 |
28.458.544,61 |
8.472.537,11 |
VBG |
11.584.177,36 |
9.370.397,13 |
286.997,25 |
1.926.782,98 |
Summe |
371.870.291,28 |
112.838.911,18 |
100.067.196,21 |
158.964.183,89 |
|
Lohnsteuer |
|||
WNB |
77.806.924,37 |
13.878.007,10 |
6.601.146,91 |
57.327.770,36 |
OOE |
18.536.132,96 |
6.156.292,93 |
4.239.664,77 |
8.140.175,26 |
KTN |
5.434.237,10 |
1.038.525,59 |
490.327,16 |
3.905.384,35 |
STMK |
18.455.451,53 |
4.549.990,56 |
1.931.857,32 |
11.973.603,65 |
TIR |
10.242.183,32 |
1.630.811,01 |
2.563.271,20 |
6.048.101,11 |
SBG |
7.444.234,77 |
1.849.565,41 |
658.475,48 |
4.936.193,88 |
VBG |
3.279.652,62 |
603.267,24 |
282.905,15 |
2.393.480,23 |
Summe |
141.198.816,67 |
29.706.459,84 |
16.767.647,99 |
94.724.708,84 |
Erklärung
zu den Abkürzungen:
1) AEH =
Aussetzung der Einhebung (z.B. Stundung)
2) AEB =
Aussetzung der Einbringung (z.B. wenn keine Voll-
stre ckungsmaßnahmen
gesetzt werden)
3) ZE-Ansuchen =
Ansuchen um Zahlungserleichterung
4)
ZE-Bewilligung = Bewilligung einer Zahlungserleichterung
5) AE-Antrag =
Antrag um Aussetzung der Einhebung
6) RA =
Rückstandsausweis
WNB
= Wien, Niederösterreich und Burgenland
Mit freundlichen Grüßen