2099/AB-BR/2005

Eingelangt am 21.02.2005
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BM für Finanzen

 

Anfragebeantwortung

 

GZ BMF-310102/0008-I/4/2004

Anschrift:

Herrn Präsidenten

des Bundesrates

Mag. Georg PEHM

 

Parlament

1017 Wien

                                     

 

 

 

Erledigungstext:

Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2288/J-BR/2004 vom 21. Dezember 2004 der Bundesräte Jürgen Weiss, Kolleginnen und Kollegen, betreffend Unterbesetzung der Zollfahndung in Vorarlberg, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Einleitend möchte ich anführen, dass mir die Betrugsbekämpfung ein ganz besonderes Anliegen ist. Die Zollfahndung ist ein wichtiger Bestandteil dieser Betrugsbekämpfung.

 

Im Zuge der EU-Osterweiterung und der Umstrukturierung der Zollverwaltung gab es im Vorjahr gravierende Veränderungen im Ressort. Es wurden mehr als 1.000 Zollwachebeamte an das Bundesministerium für Inneres zur Stärkung der Sicherheit übertragen und innerhalb der Zollverwaltung neue Strukturen geschaffen.

 

Diese Veränderungen schließen im Sinne einer kostengünstigen und sparsamen Verwaltung auch die Zusammenführung der Zollämter, Finanzämter und Großbetriebsprüfungen unter ein Regionalmanagement West (früher Finanzlandesdirektion für Vorarlberg und Finanzlandesdirektion für Tirol) ein.

 

Es bedarf aber einer gewissen Zeit, um die neuen Strukturen zu konsolidieren und entsprechende Personalmaßnahmen zu setzen. Dieser Umstand gilt auch für die Zollfahndung.

 

In Vorarlberg – kein Wegfall der Außengrenzen – ergab sich eine besondere Situation, da hier vereinbart wurde, die Zollagenden durch Organe der öffentlichen Sicherheit, vor allem durch die mit 1. Mai 2004 in das Bundesministerium für Inneres übergeführten Zollwacheorgane, zu den bisherigen Öffnungszeiten und in der bisherigen Quantität und Qualität vollziehen zu lassen.

 

Damit ist ein ordnungsgemäßer Grenzkontrolldienst sowie eine funktionsfähige Zollabfertigung gewährleistet. Vereinfachte Strafverfügungen bei Delikten werden direkt von den Organen der öffentlichen Sicherheit erledigt.

 

Zu 1.:

Mit Stichtag 10. Jänner 2005 verrichten 2 Bedienstete Dienst in der Zollfahndung beim Zollamt Feldkirch.

 

Zu 2.:

Zum Stichtag 1. Dezember 2003 haben beim Zollamt Feldkirch insgesamt
11 Bedienstete im Bereich der Zollfahndung Dienst versehen (davon waren
2 Planstellen wegen Dienstfreistellung als Personalvertreter bzw. Karenz-urlaub nicht besetzt).

 

Zu 3.:

Für die Abteilung für Strafsachen des Zollamtes Feldkirch sind derzeit insgesamt 16 Planstellen vorgesehen.

 

Zu 4.:

Im Zusammenhang mit der EU-Osterweiterung und Auflösung der Zollwache  hatten sämtliche Bedienstete der Zollfahndung in Vorarlberg eine Optionserklärung für das Bundesministerium für Inneres abgegeben.

 

Am 1. Mai 2004 wurden diese Bediensteten zum Bundesministerium für Inneres/Bundesgendarmerie überstellt.

 

Eine Nachbesetzung freier Planstellen erfolgt sukzessive.

 

Zu 5.:

Bislang wurde dem Personaldefizit bei der Zollfahndung Feldkirch primär durch Personalaushilfsmaßnahmen seitens des Zollamtes Innsbruck begegnet, indem neue Fälle durch Mitarbeiter der Zollfahndung Innsbruck bearbeitet wurden.

 

In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass diese Organisationseinheiten jetzt zu einer Region West zusammengefasst sind.

 

Am 1. Februar 2005 wechselten 6 Mitarbeiter der Bundesgendarmerie vom Bundesministerium für Inneres wieder zum Bundesministerium für Finanzen.

 

Aufgrund dieser Versetzungen konnte mit Anfang Februar das Strafsachen-team (Zollfahndung) beim Zollamt Feldkirch um 2 Mitarbeiter verstärkt werden. Demzufolge können die in Vorarlberg anfallenden Tätigkeiten, welche eine Präsenz vor Ort erfordern, erledigt werden.

 

Es werden somit zukünftig 4 Bedienstete direkt bei der Zollfahndung Feldkirch und 5 Bedienstete als Unterstützung für Vorarlberg bei der Zollfahndung Innsbruck Dienst verrichten, wodurch nahezu der Personalstand von Dezember 2003 (11 Bedienstete) erreicht wird.

 

Im Rahmen der Verstärkung der Betrugsbekämpfung im Finanzressort wird selbstverständlich weiter am Ausbau der Betrugsbekämpfungseinheiten, zu denen auch die Zollfahndung gehört, gearbeitet.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Karl-Heinz Grasser eh.