2116/AB-BR/2005

Eingelangt am 08.06.2005
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

JOSEF PRÖLL

Bundesminister

 

 

 

An den                                                                                               Zl. LE.4.2.4/0022-I 3/2005

Herrn Präsidenten

des Bundesrates

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl.parl.Anfr. der Bundesräte Jürgen Weiss, Kolleginnen

und Kollegen vom 14. April 2005, Nr. 2309/J-BR/2005,

betreffend Bekämpfung des Feuerbrandes im Obstbau

 

 

 

 

 

Auf die schriftliche Anfrage der Bundesräte Jürgen Weiss, Kolleginnen und Kollegen vom  14. April 2005, Nr. 2309/J-BR/2005, betreffend Bekämpfung des Feuerbrandes im Obstbau, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Zu Frage 1:

 

Bei der Suche nach alternativen Methoden zur Bekämpfung von Feuerbrand in Österreich wurde im Rahmen des Projektes „Risikoabschätzung und Strategien zur Bekämpfung von Feuerbrand (Erwinia amylovora)“ seitens der AGES Folgendes festgestellt:

 

Im Sinne der Ausschöpfung aller präventiven Kontrollmaßnahmen, wozu auch die Pflanzung von feuerbrandtoleranten Kernobstsorten zählt, wurden bei der Sortentestung von 50 Apfel­sorten, 36 Birnensorten und 16 lokalen alten Kernobstherkünften 3 Apfelsorten gefunden, die als wenig empfindlich für Feuerbrand-Triebinfektionen eingestuft werden.

Es konnte ebenfalls im Zusammenhang mit präventiven Kontrollmaßnahmen nachgewiesen werden, dass eine Unterlassung der empfohlenen Desinfektionsmaßnahmen für Schnittwerkzeuge in Obstanlagen auch bei geringem Infektionsdruck an Apfelbäumen zu einer Weiterverbreitung des Erregers auf vorher nicht infizierte Pflanzen erheblich beiträgt. Der Befall kann u. U. erst Monate nach der Übertragung des Feuerbranderregers zum Ausbruch kommen.

Zwei antagonistische Hefepräparate haben in Versuchen unter kontrollierten Bedingungen sowohl nach Spritzapplikation, als auch nach Ausbringung über Bienen die Häufigkeit der Blüteninfektionen um bis zu 58% bzw. 50% reduziert. Von vier im Labor getesteten Versuchspräparaten wies nur eines eine ausreichende Wirkung auf.

 

Nähere Informationen zu den derzeit laufenden Forschungsaktivitäten in Österreich (aktueller Zwischenbericht von Mai 2005) können auf der Homepage der AGES unter http://www.ages.at (Pfad: Feuerbrand/Protokolle-INFOs) abgerufen werden.

 

Zu Frage 2:

 

Auf chemischem Weg ist Feuerbrand schwer bekämpfbar. In Österreich ist derzeit das Kupferoxychlorid-Präparat „Cuprofor flüssig“ mit präventiver Wirkung zugelassen. Das Hefepräparat „Blossom perfect fb“ (Aureobasidium pullulans) sowie „Strepto“ (Streptomycin) zur Bekämpfung von Blüteninfektionen und der Wachstumsregulator „Regalis“ (Prohexadion - Calcium) zur Bekämpfung von sekundären Triebinfektionen von Feuerbrand wurden gemäß § 13 des Pflanzenschutzmittelgesetzes 1997, BGBl. I Nr. 60/1997 i.d.g.F., zugelassen.

 

Nähere Informationen zum Thema Feuerbrand sind auf der Homepage der AGES unter http://www.ages.at (Pfad: Feuerbrand/ Bekämpfung) öffentlich zugänglich.

 

 

Der Bundesminister: