2121/AB-BR/2005
Eingelangt am
01.07.2005
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Anfragebeantwortung
GZ 10.001/0007-III/4a/2005
Herrn
Präsidenten des Bundesrates
Mag. Georg Pehm
Parlament
1017 Wien
Wien, 30. Juni 2005
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2314/J-BR/2005 betreffend Einsparungen beim Schulsport, die die Bundesräte Eva Konrad, Kolleginnen und Kollegen am 2. Mai 2005 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1., 2. und 3.:
Entsprechende Erhebungen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur fanden zum Schuljahr 1999/2000 und zum Schuljahr 2002/2003 statt (ohne Berufsschule).
Eine genaue Übersicht (Erläuterungen und Tabellenband; nach Sommer-, bzw. Wintersportwochen und nach Bundesländern und Schulformen) ist im Internet unter www.bewegung.ac.at (Erhebung Bewegungs- und Sportwochen) abrufbar.
Ad 4.:
·
Gemeinsam mit Raiffeisen, UNIQA, Hervis,
Intersport, ÖBB, Fachverband der Seilbahnen, Österreich Werbung und dem ÖSV wurde
die Initiative „Sportwochenpatenschaften“ gestartet, die allen Schüler/innen
eine Wintersportwoche ermöglichen soll. Sozial Schwächere erhalten für die
anfallenden Kosten (Fahrt, Beherbergung, Seilbahnen, Lifte, Ausrüstung) eine
Hilfestellung durch die „Sportwochenpatenschaften“. Insgesamt konnten die
Schulen mit € 138.000für
Wintersportwochen unterstützt werden.
SchülerInnen aus 120 Schulen, die ohne Zuschuss an
einer Winter- bzw. Sommersportwoche ihrer Klasse nicht hätten teilnehmen
können, wurden mit diesen Mitteln schnell und unbürokratischen unterstützt.
·
Ebenfalls
gemeinsam mit ÖSV, Österreich Werbung, Fachverband der Seilbahnen, der
Skiindustrie, Intersport, Hervis und ÖBB wurde die Aktion „Schule auf die
Piste“ initiiert. Diese Aktion hat zum Ziel, die Organisation von
Wintersportwochen zu erleichtern und eine Wintersportwoche für jeden Schüler
und Schülerin zu ermöglichen.
In allen Partner-Orten bekommen Schulen zu einem
besonders günstigen Preis Unterkunft, Liftpass und Materialverleih aus einer
Hand.
Ad
5.:
Die
gesetzlichen Möglichkeiten der Unterstützung für Schulsportwochen sind im
Bundesgesetz über die Gewährung von Schulbeihilfen
und Heimbeihilfen(Schülerbeihilfengesetz)
1983 idgF geregelt.
Ad
6.:
Eine aktuelle
Evaluierung zum Bewegungsverhalten von Schülerinnen und Schülern liegt nicht
vor.
Der 2004 veröffentlichte Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Young people’s health in context“ zeigt, dass Österreichs Schüler/innen im internationalen Spitzenfeld liegen, was Bewegung und Sport betrifft. Die 11-jährigen Burschen haben an 5 Tagen in der Woche Bewegung, die gleichaltrigen Mädchen an 4,5 Tagen in der Woche. Das bedeutet laut WHO den zweithöchsten Bewegungsanteil von 35 untersuchten Ländern weltweit.
Ad 7.:
Wie
in allen schulischen Bereichen stehen auch bei Bewegung und Sport
kontinuierliche Weiterentwicklungen und die Sicherung der Qualität im
Vordergrund.
Gemeinsam
mit den Fachinspektorinnen und Fachinspektoren wurde ein Maßnahmenkatalog
erarbeitet, der u.a. folgende Zielsetzungen verfolgt:
·
Verstärkte Beratung und Aufsicht im Bereich der Sekundarstufe II,
insbesondere im berufsbildenden Schulwesen, um neue Unterrichtsstrukturen zu
bewirken und die Motivation zum Sport zu erhöhen.
·
Freischaltung des vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur mit dem Zentrum für Sportwissenschaften der Universität Wien
entwickelten Planungsinstrumentes für den Bewegungs- und Sportunterricht
(„Lehrmittel Bewegung und Sport“ im Internet http://www.lehrmittel.at) für das
Schuljahr 2005/2006 für einen qualitativ verbesserten Unterricht. Derzeit ist
die Entwicklung in der Testphase mit ausgewählten Lehrerinnen und Lehrern aus
allen Schulformen in ganz Österreich.
·
Freischaltung des vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur mit dem Zentrum für Sportwissenschaften der Universität Salzburg
Internet-Programms „Klug & Fit – neu“ zur Verbesserung der motorischen
Grundlagen mit Beginn des Schuljahres 2005/2006. Derzeit ist die
Entwicklung in der Testphase mit ausgewählten Lehrerinnen und Lehrern aus allen
Schulformen in ganz Österreich.
·
Kooperation mit der Österreichischen Bundes-Sportorganisation zur
Verbesserung der Information zum Angebot des organisierten Sports („Fit für
School“ des BKA). Verlinkung der Webauftritte.
Ad 8.:
Besondere Anliegen können zumeist im Rahmen der autonomen
Möglichkeiten oder durch besondere didaktische Modelle verwirklicht werden.
Schulversuche finden sich vorzugsweise im Bereich der Schulen für
Leistungssportlerinnen und Leistungssportler.
Oberstufenrealgymnasien und Handelsschulen für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler wurden als Schulversuche eingerichtet, um jugendlichen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler die Möglichkeit zu einem Schulabschluss bzw. zur Ablegung einer Reifeprüfung zu erschließen.
Ad 9.:
Grundsätzlich werden alle Belange des Bewegungs- und Sportunterrichtes durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur wahrgenommen. Mit dem Staatssekretariat für Sport bestehen vielfältige Kooperationen im Hinblick auf die Zielsetzung, zu Bewegung und Sport auch über die Schule hinaus anzuleiten bzw. zu motivieren.
Die Bundesministerin:
Gehrer e.h.