2165/AB-BR/2005
Eingelangt am 13.12.2005
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BM für
Finanzen
Anfragebeantwortung
GZ. BMF-310102/0004-I/4/2005
Herrn Präsidenten
des Bundesrates
Peter Mitterer
Parlament
1017 Wien
Sehr geehrter Herr
Präsident!
Auf die schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 2356/J-BR/2005 vom 13. Oktober 2005 der Bundesräte
Jürgen Weiss, Kolleginnen und Kollegen, betreffend künftige Zollkontrollen an
der Staatsgrenze zur Schweiz, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Das Schweizer Volk hat im heurigen Jahr
in einer Volksabstimmung die Weichen für einen "Schengen-Beitritt"
gestellt. Damit wurde der erweiterten Personenfreizügigkeit zugestimmt. Die
sicherheitsrechtlichen Personenkontrollen werden fallen, nicht aber die
Zollkontrollen.
Der gewerbliche Warenverkehr ist von
der in Rede stehenden Öffnung der Schweiz somit nicht betroffen. Die Abwicklung
der Güterabfertigung ist weiterhin durch die nunmehr eingesetzte zivile
Zollverwaltung des Bundesministeriums für Finanzen gesichert.
Zu 1. und 2.:
Für jene
Zollagenden im Reiseverkehr, die jetzt von
Polizeiorganen wahrgenommen werden, ist mit Abzug der Sicherheitsorgane bei
Wirksamwerden des Beitritts der Schweiz zum Schengen-Abkommen folgende Vorgehensweise geplant: Es werden Verhandlungen
mit der Schweiz über eine Abstimmung der Kontrollen an den Grenzübergängen und
der "Grünen Grenze" geführt. Weiters wird die Umstellung auf eine
mobile Überwachung bei den kleinen Grenzübergängen forciert. In bestimmten
Fällen wird auch weiterhin eine Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für
Inneres im Bereich der mobilen Kontrollen angestrebt. Allenfalls wird es zu
einer Personalzuführung im erforderlichen Ausmaß kommen.
Zusammenfassend möchte ich darauf
hinweisen, dass eine verstärkte wechselseitige Kooperation zwischen meinem
Ressort, dem Bundesministerium für Inneres und unserem Nachbarstaat Schweiz es
uns ermöglichen sollte, flexibel auf diese neuen Entwicklungen zu reagieren.
Diese angestrebte Kooperation wird für alle Beteiligten Vorteile
bringen, indem die Sicherheitssituation aber auch der
Zollkundenservice Österreichs auf einem hohen Standard erhalten bleibt.