2168/AB-BR/2005

Eingelangt am 13.12.2005
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

 

GZ. BMVIT-10.000/0044-I/CS3/2005     DVR:0000175

 

 

 

An den

Präsidenten des Bundesrates

Peter MITTERER

 

Parlament

1017   W i e n

 

Wien, 13. Dezember 2005

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

 

 

Die schriftliche Anfrage Nr. 2355/J-BR/2005 betreffend Ausbau der Arlbergbahn, die die Bundesräte Weiss und Kollegen am 13. Oktober 2005 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

 

Frage 1:

Bis wann wird der bereits in Aussicht genommene Ausbau der Strecke Bludenz-Braz abgeschlossen sein?

 

Antwort:

Durch das Jahrhunderthochwasser des heurigen Sommers wurde die gesamte Schieneninfrastruktur in Österreich schwerst betroffen. Nicht nur die Arlbergstrecke in Vorarlberg und Tirol, sondern auch die Außerfernbahn und die Ober- und Unterinntalbahn in Tirol, die Pinzgaubahn in Salzburg sowie Teile der Südbahn zwischen Bruck/Mur und Graz wurden in Mitleidenschaft gezogen. Nach derzeitigen Berechnungen belaufen sich die Schäden in Summe auf über 50 Mio. €.

 

Trotz der durch dieses unvorhersehbare Elementarereignis verursachten Schäden konnten die Österreichischen Bundesbahnen die Wiederaufnahme des Betriebes auf dem Großteil des Vorarlberger und Tiroler Schienennetzes innerhalb kürzester Zeit ermöglichen. Auf Grund des Ausmaßes der Schäden an der Arlberg-Ostrampe zwischen Strengen und Flirsch nahmen die Wiederinstandsetzungsarbeiten einige Zeit in Anspruch. Auf Grund der heftigen Regenfälle des vergangenen Sommers kam es in diesem Abschnitt zu massiven Hangrutschungen; die sachgemäße Behebung der Schäden an der Eisenbahninfrastruktur war äußerst aufwändig und zeitintensiv, aber im Interesse einer sicheren Betriebsführung zwingend erforderlich. Der Betrieb konnte nunmehr am 03. Dezember 2005 wieder aufgenommen werden.

 

Fragen 2, 4 und 5:

Sind Sie angesichts der jüngsten Naturkatastrophen bereit, die im Generalverkehrsplan vorgesehenen Ausbauprojekte für die Arlbergbahn vorzuziehen?

 

In welcher Weise werden Sie sicherstellen, dass dieser Ausbau rasch in Angriff genommen wird?

 

Bis wann wird der notwendige Ausbau der Arlbergstrecke abgeschlossen sein?

 

Antwort:

Der Ausbau der Arlbergbahn ist ein langfristiges Vorhaben. Ausbaumaßnahmen, die mit derart hohen Investitionen verbunden sind, können auf Grund der Budgetrestriktionen nur schrittweise über einen längeren Zeitraum verwirklicht werden. Die Realisierung wurde bereits vor einiger Zeit in Angriff genommen.

 

So konnte im Jahr 2004 der Bau des 2-gleisigen Blisadonatunnels zwischen Langen und Klösterle abgeschlossen werden. Im aktuellen Rahmenplan ist der zweigleisige Ausbau zwischen Bludenz und Braz in den Jahren 2006 bis 2011 mit Kosten von ca. 132 Mio. € enthalten. Der 2-gleisige Ausbau zwischen Klösterle und Braz, mit Kosten von ca. 472 Mio. €, ist in weiterer Folge zwischen 2011 und 2020 vorgesehen.

 

Frage 3:

Welche Vorarbeiten für den Ausbau der restlichen Teile der Arlbergbahn liegen bereits vor?

 

Antwort:

In den vergangenen Jahrzehnten wurden erhebliche Investitionen getätigt, um die Bestandstrecke vor Umwelteinflüssen zu schützen. So wurden entlang der Arlberg-Westrampe zusätzliche Lawinenverbauungen errichtet. Auf Tiroler Seite erfolgte im Abschnitt Flirsch - St. Anton eine Teilverlegung der Arlbergbahn aus dem Lawinengebiet.

 

Dem Ausbau der Arlbergbahn wird höchste Priorität eingeräumt. Allerdings ist nochmals darauf hinzuweisen, dass Infrastrukturausbaumaßnahmen einige Jahre in Anspruch nehmen und nicht von Heute auf Morgen verwirklicht werden können.

 

 

Mit freundlichen Grüßen