2488/AB-BR/2009
Eingelangt am 13.08.2009
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur
Anfragebeantwortung
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Herrn Präsidenten des Bundesrates Erwin Preiner Parlament 1017 Wien
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Geschäftszahl: |
BMUKK-10.001/0008-III/4a/2009 |
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Wien, 10. August 2009
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2704/J-BR/2009 betreffend Stand der Umsetzung des Projekts „Weltkulturerbe Donau Limes“, die die Bundesräte Gottfried Kneifel, Kolleginnen und Kollegen am 2. Juli 2009 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Dazu wird
unter Hinweis auf die Beantwortung der Parlamentarischen Anfrage
Nr. 2642/J-BR/2008 vom 1. September 2008 ergänzend
ausgeführt, dass zwischenzeitlich dem Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur Unterlagen zu Fundstellen vorliegen bzw. die
Ergebnisse der Bearbeitung vom Bundesdenkmalamt angefordert wurden.
Es wurden bisher 83 Fundstellen in 21 Bezirken, 64 Gemeinden und 75 Katastralgemeinden digital erfasst und kartiert. Das Planarchiv des Bundesdenkmalamtes enthält aktuell 39 Gesamtpläne. Nach Auffassung des Bundesdenkmalamtes liegt damit eine komplette archäologische Befundübersicht der Fundstellen am Römischen Limes vor.
Weiters liegen die Ergebnisse von Kultur 2000 Projekten vor, welche durch die Europäische Union gefördert wurden. Teile dieser Ergebnisse sind bereits in eine Datenbank eingearbeitet.
Zu Frage 2:
Die Abstimmung mit den Kulturdirektionen der drei Bundesländer erscheint erst nach Vorliegen der Ergebnisse eines Pilotprojekts sinnvoll. Im Rahmen dieses vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur angeregten und finanzierten Projekts werden die Mechanismen zu klären sein, welche unverzichtbare Voraussetzung für eine wirksame Konservierung und Darstellung der Fundstellen sind. Eine entscheidende Rolle bei der Erstellung einer Einreichung in die Welterbeliste der UNESCO wird den im Managementplan zu dokumentierenden flankierenden Maßnahmen der örtlichen und überörtlichen Raumplanung zukommen.
Zu Frage 3:
Nach aktuellem
Stand der Überlegungen ist an eine serielle Einreichung mit
Donau-Anrainer-Staaten gedacht, welche flussabwärts liegen (Slowakei,
Ungarn, Bulgarien, Rumänien). Als Datum der Einreichung bei der UNESCO
wird wegen des Koordinationsbedarfes auf internationaler Ebene der
1. Februar 2012 angestrebt.
Zu Frage 4:
Es wird davon ausgegangen, dass das Projekt angesichts der bereits in die Welterbeliste aufgenommenen Teilstücke Antoninus-Wall, Hadrians-Wall, Oberrheinischer Limes prinzipiell gute Realisierungschancen hat. Eine konkrete Beurteilung lässt sich aber derzeit schwer vornehmen.
Zu Frage 5:
Als nächster Schritt ist geplant, anhand von Pilotprojekten zu untersuchen, welche Möglichkeiten für die in der Einreichung geforderten Schutzmechanismen sowie für eine publikumswirksame Darstellung des Römischen Limes bestehen. Anhand von exemplarischen Fundstellen sind weiters Berührungspunkte bzw. -konflikte zur örtlichen und überörtlichen Raumplanungsmaterie abzuklären. Eine plausible Einschätzung kann erst nach Vorliegen dieser Ergebnisse erfolgen.
Die Bundesministerin:
Dr. Claudia Schmied eh.