2533/AB-BR/2010

Eingelangt am 16.04.2010
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BM für Landesverteidigung und Sport

Anfragebeantwortung

 

MAG. NORBERT DARABOS

BUNDESMINISTER FÜR LANDESVERTEIDIGUNG UND SPORT

 

S91143/17-PMVD/2010                                                                                             15. April 2010

 

Herrn
Präsidenten des Bundesrates

Parlament

1017 Wien

Die Bundesräte Mag. Rausch, Kolleginnen und Kollegen haben am 18. Februar 2010 unter der Nr. 2738/J-BR an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend "steigende Anzahl an ‚untauglichen’ jungen Männern bei der Bundesheer-Stellung" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu 1, 3, 5 und 8 bis 9:

Soweit eine Zuständigkeit meines Ressorts gegeben ist, sei etwa die Finanzierung der Initiative „Fit für Österreich“ in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit zu nennen, an der auch die Österreichische Bundes-Sportorganisation und die Sport-Dach­verbände ASKÖ, ASVÖ sowie die SPORTUNION beteiligt sind. Als Ziel dieser Initiative gilt es, die gesundheitsorientierten Bewegungsangebote im österreichischen Sport zu stärken und Brücken zwischen Sport und Gesundheitssektor zu schlagen. Des Weiteren wurde mit der Initiative „Kinder Gesund Bewegen“ ein bundesweites Programm zur Einbindung des organisierten Sports in Volksschulen und Kindergärten gestartet. Darüber hinaus findet in enger Kooperation mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur eine Forcierung der Schulsport-Bundesmeisterschaften, der Steigerung der Qualität des Turn­unterrichts in Volksschulen und der Einbindung des organisierten Sports in die Ganztags­betreuung statt.

Zu 2:

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir festzuhalten, dass nur jene Stellungspflichtigen auf Suchtmittel getestet werden, bei denen auf Grund der ärztlichen oder psychologischen Anamnese ein konkreter Verdacht besteht.

Zu 4:

Durch den Heerespsychologischen Dienst meines Ressorts werden unterschiedlichste Maß­nahmen in der Prävention gesetzt. Beispielsweise wird jeder Präsenz- und Ausbildungs­dienst leistende Soldat über diverse Ansprech- und Anlaufstellen bei der Unterstützung im Zusammenhang mit psychischen Problemen informiert; weiters werden Maßnahmen der psychologischen Selbst- und Kameradenhilfe im Rahmen der Basisausbildung 1 von speziell geschultem Kaderpersonal vermittelt. Darüber hinaus besteht für alle Angehörigen meines Ressorts die Möglichkeit, sich jederzeit an das Helpline-Service zu wenden, das anonym, rasch, unbürokratisch und höchst professionell Hilfestellung in verschiedensten Lebens­situationen bietet. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Psychologinnen und Psychologen, Ärztinnen und Ärzten, Geistlichen und besonders geschulten Ressort­angehörigen steht hier ein multiprofessionelles Netzwerk an Betreuerinnen und Betreuern zur Verfügung.

Zu 6:

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass im gesamten Bundesministerium für Landes­verteidigung und Sport verschiedenste Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Bediensteten gesetzt werden. So kann beispielsweise die Körperausbildung für Rekruten und Kaderpersonal im Rahmen des Dienstes und die Möglichkeit der Benützung von Sporteinrichtungen durch Zivilbedienstete nach Dienst als ein wichtiger Beitrag für die Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit angesehen werden. Hiefür stehen dem Österreichischen Bundesheer 18 Sporthallen zur Verfügung. Darüber hinaus verfügen die meisten Standorte über eigene Sportplätze, Kraftkammern bzw. Trainingsräume. Zu nennen sei auch die Errichtung von Kletterwänden und Beachvolley­ballplätzen in einigen Kasernen. Des Weiteren sind an vielen Standorten sogenannte Frei­zeitbörsen eingerichtet, die Präsenzdienst leistenden Soldaten leihweise diverse Sportgeräte  zur Verfügung stellen. Kooperationen mit Gemeinden und Sportvereinen, die eine unentgeltliche oder verbilligte Nutzung von Sporteinrichtungen zum Ziel haben, runden das Angebot ab.

Zu 7:

Selbstverständlich bekennt sich mein Ressort zu den Zielen und Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans Ernährung. Mit Umsetzung des neuen Zentralküchenkonzepts sind bereits konkrete Maßnahmen gesetzt worden, um eine ausgewogene und gesunde Ernährung sicher­zustellen. Zu nennen sei in diesem Zusammenhang etwa, dass bei der Entwicklung einzelner Rezepturen darauf geachtet wird, dass es zu einer Verringerung von hochgradig verarbeite­ten Convenienceprodukten, einer genauen Festlegung von Rohstoffen und Rohstoffspezifi­kationen und des Zubereitungsprozesses, dem Einsatz gesunder Fette und Reduzierung von Transfettsäuren sowie einer Hinterlegung von Risikoanalysen nach dem Hazard Analysis and Critical Control Points Konzept kommt. Des Weiteren besteht grundsätzlich bei jeder Mahlzeit die Möglichkeit zur freien Entnahme von Salat, Gemüse und Obst. Die nährstoff­erhaltende Zubereitungstechnologie Cook and Chill erlaubt beispielsweise den Einsatz modernster Gargeräte und eine Komponentenverpflegung mit individueller Auswahl der einzelnen Speisen. Darüber hinaus werden Speisepläne nach ernährungsphysiologischen Grundsätzen gestaltet. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang auch die Zu­sammenarbeit meines Ressorts mit dem Department für Ernährungswissenschaften im Rahmen des Projekts „Küchen und Verpflegsmanagement“. Ebenso bilden Ernährungslehre und Speiseplangestaltung wesentliche Inhalte bei der Ausbildung von Küchenpersonal.