BundesratStenographisches Protokoll779. Sitzung / Seite 16

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Wir werden jetzt auch die sogenannte Baseline-Erhebung durchführen, um öster­reichweit quasi das Ausgangsniveau zu erheben. Das sind die Vorbereitungen, und ich sehe das ganz eng verknüpft mit dem Projekt Bildungsstandards, um da Fortschritte zu erzielen.

 


Präsident Erwin Preiner: Zusatzfrage? – Bitte.

 


Bundesrätin Waltraut Hladny (SPÖ, Steiermark): Sehr geehrte Frau Ministerin, Sie haben schon sehr viel über Leseförderung erzählt. Ich möchte meine Frage trotzdem stellen.

Welche Maßnahmen werden an den Pädagogischen Hochschulen im Rahmen der Lehrerbildung bezüglich Leseförderung gesetzt?

 


Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Wir ha­ben, was die Leseförderung betrifft, vor allem im Bereich der Pädagogischen Hoch­schulen einen Schwerpunkt in der Fortbildung – wir haben diesbezüglich einzelne Mo­dule ausgearbeitet.

Wichtig ist vor allem der Bereich der Diagnose. Ich habe schon das Salzburger Lese-Screening erwähnt, wo es ja ganz wichtig ist, die Lehrer und Lehrerinnen gezielt mit diesem Diagnoseinstrument vertraut zu machen. Auch das wurde integriert in die Fort­bildung, und da gibt es auch am Schulstandort Fortbildungsmaßnahmen – was ja über­haupt etwas ist, das ich in Zukunft stärker verwirklichen möchte: Ich möchte, dass in Zukunft sehr viel an Fortbildung direkt am Schulstandort stattfindet. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass sich die Lehrer und Lehrerinnen konkret am Schulstandort – vielleicht auch gemeinsam, weil die Themenstellung ja immer wieder mehrere Lehrer und Lehre­rinnen betrifft – weiterbilden.

Das bringt fachlich etwas, davon gehe ich jetzt einmal aus, das führt aber zum Zweiten auch dazu, dass die Lehrer und Lehrerinnen untereinander mehr zusammenarbeiten. Ich habe ja nach wie vor den Eindruck, dass sehr viele Lehrer sehr vereinzelt unter­wegs sind, und ich glaube, dass sich Lehrer und Lehrerinnen gegenseitig besser unter­stützen können. Es könnte auch zu einer besseren Qualität führen, wenn uns hier quasi eine Organisationsentwicklung, auch eine Personalentwicklung am Standort gelingt.

Daher habe ich ein bestimmtes Kontingent der Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen an den Pädagogischen Hochschulen auch für derartige Schulentwicklungsprogramme, Fortbildungen am Schulstandort, vorgesehen, und wenn sich das bewährt, möchte ich das auch vergrößern. Das fällt dann zusammen in das Konzept von mehr Verantwor­tung, mehr Stärke am Schulstandort.

 


Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Kersch­baum.

 


Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (ohne Fraktionszugehörigkeit, Niederösterreich): Frau Ministerin, von den Pädagogischen Hochschulen zurück zum Kindergarten. Es gibt ja auch Studien, wonach Kinder, die den Kindergarten länger als ein Jahr be­suchen, bessere Leseleistungen erbringen.

Gibt es Pläne, Ambitionen, das verpflichtende Kindergartenjahr auf zwei auszuweiten?

 


Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Minister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ich bin sehr froh, dass es jetzt in sehr kurzer Zeit gelungen ist, einmal ein Jahr zu schaffen – wünschenswert wären sicher zwei Jahre. Einzelne Bundesländer gehen diesbezüglich


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