BundesratStenographisches Protokoll779. Sitzung / Seite 19

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zung der pädagogischen Arbeit und ein dahin gehendes Dienst- und Gehaltsrecht den Anforderungen gerecht werden?

 


Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: In der Tat stehen im Jahr 2010 Riesenthemen vor uns, nämlich: ein neues Dienst- und Besol­dungsrecht, neue Bildung und Ausbildung für die Lehrerinnen und Lehrer, die Verwal­tungsreform. Das sind top strategische Themen für den Bildungsbereich, die uns im Jahr 2010 intensiv beschäftigen werden. Ich hoffe sehr, dass wir da mit vereinten Kräf­ten die Weichenstellung für die Zukunft schaffen.

Es greifen die Themen unmittelbar ineinander, was die neue Ausbildung betrifft, aber auch was ein attraktives Dienst- und Besoldungsrecht anlangt – aus meiner Sicht ein paar unmittelbar wichtige Eckpunkte:

Entscheidend ist, dass wir für den Lehrberuf geeignete Persönlichkeiten gewinnen. Gott sei Dank – wir haben letzte Woche ein Treffen mit den Pädagogischen Hochschu­len, mit den Rektoren gehabt – ist der Zuspruch beziehungsweise der Zulauf zu den Pädagogischen Hochschulen enorm. Im September 2009 haben doppelt so viele mit dem Studium begonnen wie im September 2008. Jetzt ist schon klar, dass die Wirt­schaftskrise, die Unsicherheit der Menschen, der Wunsch nach einem sicheren Ar­beitsplatz dabei eine Rolle spielen, aber es ist einmal ganz wichtig, dass wir viele junge Menschen für diesen Beruf gewinnen können, und da ist vor allem wichtig, dass sie ge­eignet sind.

In dieser Hinsicht arbeiten wir gerade mit Professor Schratz von der Universität Inns­bruck an einem Aufnahmeverfahren. Punktuelle Tests werden uns da nicht weiterhel­fen. Wir brauchen Eingangsphasen – ein, zwei Semester –, und zwar zum einen im In­teresse der Studierenden, die sich auf einen konkreten Beruf vorbereiten und für die es ja essentiell ist, selbst herauszufinden: Ist das wirklich der Beruf, der mir auch Spaß macht, der mir liegt?, und zum anderen natürlich auch im Interesse der Schülerinnen und Schüler.

Darüber hinaus müssen wir im Dienst- und Besoldungsrecht aus meiner Sicht ein völlig neues Berufsbild des Lehrers/der Lehrerin entwerfen. Wir brauchen dringend attrakti­vere Einstiegsgehälter. Ich glaube, dass das mit ein Punkt ist, um wieder mehr Männer für den Lehrberuf zu begeistern. Wir müssen für Quereinsteiger entsprechende Maß­nahmen setzen – Stichwort: Anrechnungszeiten –, also für jene Fälle, wo sich jemand später entscheidet, den Lehrberuf wahrzunehmen. Wir müssen auch berufsbegleitende Ausbildungsprogramme vorsehen, denn es hat sich herausgestellt – und ich bin auch davon überzeugt; ich sehe es ja ein bisschen bei den berufsbildenden höheren Schu­len –, dass Lehrer/Lehrerinnen, die auch andere Arbeitswelten in ihrem Leben kennen­gelernt haben, der Schule guttun. Das möchte ich daher auch fördern. (Allgemeiner Beifall.)

 


Präsident Erwin Preiner: Für die Formulierung der weiteren Zusatzfragen ersuche ich im Sinne der Geschäftsordnung, diese mit einer konkreten Frage zu beenden.

Wir kommen nun zur 5. Anfrage, und ich ersuche die Anfragestellerin, Frau Bundes­rätin Astleitner, um deren Verlesung.

 


Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Grüß Gott! Sehr geehrte Frau Bundesministerin, Sie haben gerade über das neue Lehrerdienstrecht gespro­chen. Ich sehe das auch als einen ganz wichtigen Bereich im Unterrichtswesen an. Sie haben schon Teile meiner Frage beantwortet, die da lautet:

 


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