BundesratStenographisches Protokoll779. Sitzung / Seite 22

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In diesem Zusammenhang möchte ich noch sagen, dass wir das neue Dienstrecht für die neu eintretenden Lehrer und Lehrerinnen konzipieren werden, und dann müssen diese Fragen natürlich berücksichtigt werden. Aber es ist nicht daran gedacht, in be­stehende Dienstverträge einzugreifen beziehungsweise da irgendetwas zu ändern.

 


Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Zwanziger.

 


Bundesrat Peter Zwanziger (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Einen schönen guten Morgen, Frau Bundesministerin! Einiges haben Sie ja schon beantwortet, trotz­dem meine Zusatzfrage:

Werden Sie im Zuge der Verhandlungen um ein neues Lehrerdienstrecht Ihren Vor­schlag von zwei Stunden mehr Nettounterrichtszeit erneut in die Diskussion einbringen und damit auch die Altlehrer konfrontieren oder sehen Sie Ihren Vorschlag nur mehr auf das neue Lehrerpersonal bezogen?

 


Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Also, ich habe mir vorgenommen, in die Abseitsfalle nur einmal zu tappen. (Heiterkeit und Bei­fall bei SPÖ und ÖVP sowie der Bundesrätin Mühlwerth.)

 


Präsident Erwin Preiner: Wir gelangen nun zur 6. Anfrage, und ich ersuche den An­fragesteller, Herrn Bundesrat Dönmez, um deren Verlesung.

 


Bundesrat Efgani Dönmez (ohne Fraktionszugehörigkeit, Oberösterreich): Sehr ge­ehrte Frau Ministerin, die Frage wurde zum Teil schon beantwortet:

1711/M-BR/2009

„Welche Maßnahmen werden Sie künftig setzen, um muttersprachlichen Unterricht prinzipiell und StützlehrerInnen im Deutsch-Unterricht weiter zu fördern?“

 


Präsident Erwin Preiner: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Wir ha­ben im Bereich muttersprachlicher Unterricht – vielleicht nur einmal als Überblick; ich habe das in der Vorbereitung auch ganz interessant gefunden – einen klaren Schwer­punkt bei Türkisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch. Drei Viertel aller Lehrer, Schüler und Unterrichtsstunden konzentrieren sich auf diesen Bereich. Insgesamt bieten wir in 19 Sprachen muttersprachlichen Unterricht an, und derzeit sind in diesem Bereich 340 Lehrer im Einsatz. Das sind, wenn man sich das genau anschaut, 6 000 Wochen­stunden, die im öffentlichen Schulbereich angeboten werden.

Wir haben es jetzt geschafft – das ist auch in den Budgetverhandlungen gelungen –, ab dem Schuljahr 2009/10 doch aufzustocken, und zwar um 50 Dienstposten, also von den 340 Dienstposten sind 50 neu dazugekommen. Das macht dann ein Plus von 2,5 Millionen €, die in den Bereich muttersprachlicher Unterricht hineinfließen.

Klarer Schwerpunkt ist natürlich Wien – was nicht überraschend ist –, aber auch Ober­österreich, vor allem Linz – das ist in den jeweiligen Bundesländern sehr unterschied­lich und konzentriert sich im Wesentlichen auf die Ballungsgebiete.

 


Präsident Erwin Preiner: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Bundesrat Efgani Dönmez (ohne Fraktionszugehörigkeit, Oberösterreich): Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Der von Ihnen eingeschlagene Weg, dass die Anzahl der Lehrer und Lehrerinnen mit Migrationshintergrund in absehbarer Zeit erhöht werden soll, ist sehr ambitioniert und unterstützenswert. Wenn ich mir jedoch ansehe, dass gerade im Oberstufenbereich der Anteil der SchülerInnen mit Migrationshintergrund ein relativ ge-


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