BundesratStenographisches Protokoll779. Sitzung / Seite 23

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ringer ist – er liegt bei ungefähr 7 Prozent, soweit ich jetzt auswendig weiß –, frage ich mich: Wie wird man dennoch diesen Spagat schaffen, diese Posten, die geschaffen werden, nachbesetzen zu können? Gibt es da konkrete Überlegungen?

 


Präsident Erwin Preiner: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ganz entscheidend ist natürlich, dass wir einmal jene Schüler und Schülerinnen erreichen, die da sind. Meine ganze bildungspolitische Anstrengung konzentriert sich aber auch darauf, dass das österreichische Bildungssystem chancengerechter wird, dass Bildung nicht mehr vom Einkommen, nicht mehr von der Herkunft, muss man heute fast er­gänzen, abhängig ist. Das muss uns gelingen, da müssen wir früh beginnen, und das muss sich durch das ganze Bildungssystem ziehen.

Entscheidend ist natürlich auch, dass wir jene jungen Menschen, die jetzt schon an den Pädagogischen Hochschulen studieren und Migrationshintergrund haben, auch entsprechend unterstützen. Ich habe auch bei mir im Ministerium immer wieder Dialog­runden mit Studierenden der Pädagogischen Hochschulen, und es macht mich dann schon auch ein Stück betroffen, wenn mich zum Beispiel eine junge Frau fragt: Glau­ben Sie, werde ich Schwierigkeiten bei den Eltern österreichischer Kinder haben? Wer­den mich die als Lehrerin akzeptieren? – Da haben wir also auch viel Arbeit zu leisten, dass das Zusammenleben selbstverständlich wird. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Blatnik.

 


Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ, Kärnten): Geschätzte Frau Ministerin! Poštovana gospa minister! Sie haben über Maßnahmen und über Ressourcen schon gesprochen. Meine Frage: Inwieweit ist der muttersprachliche Unterricht in das gesamte Sprachför­derungsprogramm eingebettet?

 


Präsident Erwin Preiner: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Mutter­sprachlicher Unterricht ist für mich Teil des Gesamtpakets. Sprachkompetenz ist für mich ja auch eng mit den Deutschförderkursen verknüpft, über die wir schon einge­hend gesprochen haben. Das heißt, ja, ich sehe das als gemeinsames Thema, und es gehört daher auch in dieses Paket: Deutschförderung, außerordentliche Schüler, Bil­dungsplan, im Kindergarten Deutschförderung, aber zusätzlich auch noch für ordent­liche Schüler, wenn Deutsch eine Zweitsprache ist, und vor allem mit Schwerpunkt im Volksschulbereich: auch da drei Viertel der Lehrer im Volksschulbereich, die mutter­sprachlichen Unterricht leisten, um das eben gut weiterzuentwickeln. Auch hier gilt: je früher, umso besser.

 


Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Saller.

 


Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Sehr geehrte Frau Bundesministerin, wel­che Anreize werden gesetzt, damit mehr qualifizierte Personen mit Migrationshinter­grund in die pädagogische Ausbildung kommen?

 


Präsident Erwin Preiner: Frau Minister, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ich den­ke, wir müssen uns da gezielt auf die Suche machen. Es werden die Pädagogischen Hochschulen selbst Schritte setzen und vor allem auch im zweiten Semester vor den Ferien direkt Kontakt mit den Schulen suchen. Ich glaube, dass wir genau auf diese Übergänge in unserem Bildungssystem achten müssen. Da braucht es auch den Schritt der nächsten Institution zur vorhergehenden – übrigens auch ein Themenbereich, der die Universitäten stark betrifft, denn wenn 60 Prozent der Studierenden zu 10 Prozent der Fächer strömen, dann besteht auch da großer Bedarf, was die Beratung der Schü-


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