BundesratStenographisches Protokoll805. Sitzung / Seite 19

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konkret überprüft, welche Voruntersuchungen vor Krankenhausoperationen notwendig sind und wer sie durchführt. Da gehen wir von beträchtlichen Kosteneinsparungen im gesamten Gesundheitsbereich aus.

Wir haben eine Latte von Maßnahmen festgelegt, wie wir zum Beispiel stationäre Aufenthalte verändern können, wie wir Pflegefälle in der akutstationären Versorgung verändern können. Da gibt es Kostenberechnungen, die insgesamt davon ausgehen, dass wir im Bereich der Krankenanstalten kurzfristig 325 Millionen € einsparen können.

Es geht um die Frage: Wie können wir bei ambulanten Gesundheitsdienstleistungen Veränderungen setzen? Das betrifft zum Beispiel die Schaffung von erweiterten ambulanten Versorgungsstrukturen. Es geht um die Frage von Kostendämpfungen zum Beispiel im Bereich Labor. In diesem Bereich insgesamt ist angedacht, 70 Mil­lionen € an Kostendämpfung zu entwickeln.

Ganz entscheidend geht es auch darum, bei der Frage Heil- und Hilfsmittel Einspa­rungspotenziale zu definieren und damit auch umzugehen. Da gehen wir auch von 270 Millionen € insgesamt aus.

 


Präsident Gregor Hammerl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Stadler.

 


Bundesrat Werner Stadler (SPÖ, Oberösterreich): Herr Bundesminister! Neben einer Spitalsreform wird unser Gesundheitssystem auch weitere Maßnahmen benötigen, damit sich die Gesundheitsversorgung nicht mehr so stark auf die Spitäler konzentriert.

Daher meine Frage: Welche Vorstellungen haben Sie zu anderen Bereichen des Gesundheitssystems, um dort nicht die Kosten in die Höhe zu treiben, wenn in den Spitälern gespart wird?

 


Präsident Gregor Hammerl: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Danke, Herr Bundesrat. Ich denke, ganz entscheidend ist – ich habe es schon beschrieben –, wir brauchen in den Regionen ein Haus der Gesundheit. Ein Haus der Gesundheit geht weit über das hinaus, was wir jetzt als Krankenhaus und als Reparaturmedizin verstehen, sondern es geht darum, dass wir in der Region für Gesundheitsfragen auch Ansprechpartner haben. Das ist ganz entscheidend.

Das ist in erster Linie der niedergelassene Allgemeinmediziner oder die Allgemein­medizinerin. Es geht darum, die Elemente zu stärken, mit denen wir in der Prävention wirken können. Es geht darum, dass wir gerade bei den chronischen Erkrankungen Behandlungspfade definieren, die dann auch von der Allgemeinmedizin betreut und begleitet werden und die die beste langfristige Betreuung von Patientinnen und Patienten sicherstellen.

Ich habe mit meinem Gesetz zur Stärkung der ambulanten Versorgung Rahmen­bedingungen geschaffen, die sich jetzt entwickeln müssen. Zum Beispiel wird es für Jungärztinnen und Jungärzte leichter sein, Gruppenpraxen zu errichten und dann Kooperationsformen, auch fachübergreifende Kooperationsformen, zwischen Ärztinnen und Ärzten zu schaffen.

Das ist der Weg, mit dem es gelingen soll, die niedergelassene Versorgung zu stärken, damit aber auch die Versorgungswirklichkeit für Patientinnen und Patienten in der Region aufzugreifen und sicherzustellen. Im Hintergrund muss es aber diese spezialisierten Einrichtungen in Top-Krankenanstalten geben.

 


Präsident Gregor Hammerl: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Dönmez.

 


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