BundesratStenographisches Protokoll805. Sitzung / Seite 20

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Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Minister! Wann wird es den Facharzt für Allgemeinmedizin geben, um den nieder­gelassenen Bereich aufzuwerten?

 


Präsident Gregor Hammerl: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Aus meiner Sicht halte ich von dem Namen „Facharzt für Allgemeinmedizin“ wenig. Es geht nicht um den Namen, sondern es geht darum, welchen Inhalt an Ausbildung für Allgemeinmediziner wir in der Zukunft haben werden. Sie wissen, im Bereich der Ärztinnen- und Ärzteausbildung hat sich vieles verändert. Erstens haben wir einen höheren Anteil an Frauen, die das Medizinstudium machen und dann als Ärztinnen zur Verfügung stehen. Das verändert auch das Berufsbild von Allgemeinmedizinern. – Das ist ein Thema.

Das zweite Thema, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, ist: Wie kann eine immer stärker spezialisierte Medizin von einem Einzelarzt erledigt werden? Das wird auch zunehmend schwieriger, und es geht darum, dass wir gerade in der Ausbildung von Allgemeinmedizinern die Praxis, die ein Allgemeinmediziner im Alltag erlebt, in die Ausbildung hineinbringen.

Es ist ja derzeit so, dass Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner an der Praxis eines Krankenhauses lernen. Ziel ist es, die Allgemeinmedizin in der Ausbildung zu verstärken. Ich habe daher gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer eine Ausbildungskommission eingerichtet. Diese Ausbildungskommission hat mehrmals getagt und hat schon einige ganz konstruktive Vorschläge erarbeitet. Jetzt geht es darum, diese Vorschläge noch einmal zu sichten, ihre Umsetzungsmöglichkeiten zu prüfen.

Im Wesentlichen geht es darum, dass die Allgemeinmedizin an den häufigsten Krank­heitsbildern, die wir kennen, ausgerichtet ist, dass dort Kompetenzlevel ausgebildet werden und diese dann in der allgemeinen Praxis in Form von Lehrpraxen auch um­gesetzt werden.

 


Präsident Gregor Hammerl: Wir kommen nun zur 4. Anfrage.

Ich bitte die Anfragestellerin, Frau Bundesrätin Ebner, um die Verlesung der Anfrage.

 


Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Meine Frage an Sie, Herr Bun­desminister, lautet:

1805/M-BR/2012

„Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. – Was unternehmen Sie, um diese Erkrankung früher erkennen zu können?“

 


Präsident Gregor Hammerl: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Frau Bundesrätin, Brust­krebs ist tatsächlich ein Thema, das viele Frauen betrifft, und es ist ein Thema, wo es darum geht, hoch qualifizierte Vorsorge und Krebsfrüherkennung umzusetzen.

Es gibt in Europa viele Programme dazu, und in Österreich hat es, was den Brustkrebs angeht, Leistungen der Sozialversicherung in einem ganz unterschiedlichen Qualitäts­standard gegeben. Ich habe daher in Auftrag gegeben, dass wir uns mit dieser Qualität von Screening-Programmen für Brustkrebs auseinandersetzen, und habe am 25. No­vember 2011 im Rahmen der Bundesgesundheitskommission einen Qualitätsstandard zur Brustkrebsfrüherkennung beschließen lassen.

 


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