BundesratStenographisches Protokoll828. Sitzung / Seite 81

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

rung zukommen zu lassen, gar nicht auseinander, weil sie einfach Angst vor den Kosten haben.

Sehr viele Länder rund um uns herum sparen in Krisenzeiten bei der Gesundheit. Bei uns hier in Österreich gibt es sehr viele Beispiele, wo wir in die Gesundheit unserer Bevölkerung investieren, wo wir Akzente setzen, dass wir für die Österreicher mehr im Gesundheitsbereich anbieten können. Jetzt sind, wie meine Vorrednerin schon gesagt hat, die Zahnärztekammer und die Sozialversicherungsträger gefordert, die Details zur Umsetzung auszuarbeiten. Im Ausschuss haben wir auch gehört, dass diese Verhand­lun­gen schon begonnen haben.

Es ist auch richtig, dass Sozialversicherungen erst in ihren Satzungen abklären müssen, dass Jugendliche, welche bereits in einer Behandlung sind, auch hier mitge­nommen werden können. Das sollte so rasch wie möglich geschehen, denn eine Behandlung, die jetzt schon notwendig ist, darf nicht bis nach dem Juli 2015 hinaus­gezögert werden.

Mir und meiner Partei ist die Gesundheit der nächsten Generation wichtig, sind gesunde Zähne unserer Kinder wichtig, und das unabhängig vom Einkommen der Eltern. Daher stimmen wir diesem Antrag gerne zu. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

12.51


Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bun­desrätin Stöckl. – Bitte.

 


12.51.45

Bundesrätin Angela Stöckl (ÖVP, Niederösterreich): Hohes Präsidium! Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich und gratuliere, Herr Minister: Endlich gibt es Gratis-Zahnspangen für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, die unter massiven Zahn- und Kieferfehlstellungen leiden! Ja, dies ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein weiterer positiver Beschluss, der unseren Familien finanziell unter die Arme greift, sind unsere Kinder doch das höchste Gut. Gerade ihnen müssen auch besondere Starthilfen gewährt werden.

Immerhin sind von diesem Gesetzesbeschluss 85 000 Kinder im Jahr betroffen. Vor allem denke ich, dass diese Entscheidung auch für die Zukunft von großer Bedeutung ist. Prävention vor Rehabilitation, darf ich an dieser Stelle als Physiotherapeutin sagen, denn unbehandelte schwere Zahn- und Kieferfehlstellungen führen über kurz oder lang zu craniomandibulären Dysfunktionen. Das heißt, dass es zu Abnützungen des Kiefergelenkes und damit zu schweren Spätfolgen kommt. Ich denke da an Kiefer­gelenks­arthrosen, die mit starken Schmerzen verbunden sind, an vermehrte Abnüt­zungen der Zähne durch Überbeanspruchung gewisser Zahngruppen und letztendlich auch an Fehlstellungen der Halswirbelsäule, die in weiterer Folge Haltungsschäden verursachen. Die Spätfolgen sind enorm, und mit ihnen auch die Mehrkosten für unsere Sozialversicherungsträger.

Aber als niederösterreichische Bundesrätin möchte ich heute vom Projekt „Apol­lonia 2020“ berichten. Das Motto lautet: Gesunde Zähne für gesunde Kinder in Niederösterreich! Seit 2001 läuft diese Prophylaxe-Aktion flächendeckend in allen niederösterreichischen Kindergärten und seit dem Schuljahr 2003/2004 auch in den Volks-, Sonder- und Privatschulen. Ziel dieser Aktion ist die Erreichung der WHO-Ziele 2020, nämlich, dass 80 Prozent der sechsjährigen Kinder kariesfrei sind. Beim Projekt „Apollonia 2020“ wird bereits im Kleinkindalter auf die richtige Mundhygiene und Zahnpflege gesetzt, denn schon in diesem Alter kann richtige Zahnpflege helfen, Zahn- und Kieferfehlstellungen zu vermeiden.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite