wa-Institut in Japan verfolgt. Wir werden in der Zwischenzeit auch international darum beneidet, es kommen dauernd Delegationen, die sich das anschauen.
Professor Zeilinger hat mir erst diese Woche wieder bei einer Veranstaltung am Montagabend bestätigt, dass das, was in den Medien herumgeistert, überhaupt nicht stimmt. Wir haben in Österreich eher zu viele Bewerbungen von jungen und – unter Anführungszeichen – „mittelalten“ Top-Wissenschafterinnen und -Wissenschaftern und gar nicht genug Plätze in Forschungsteams, die wir denen geben können. Gründe sind die tolle Lebensqualität, die Österreich – im Speziellen der Großraum Wien – bietet, und die Spitzenfunktion im Bereich der Mathematik, der Quantenphysik, der Atomphysik, der Chemie, der Informatik, die unsere Institute zurzeit haben.
Noch nicht sichtbar ist – und das ist eine Frage der nächsten Jahre –, wie denn die dort gewonnenen Erkenntnisse im Sinne des Wissenstransfers in Produkte und Dienstleistungen umgewandelt werden. Das sagt der Rat für Forschung und Technologieentwicklung, und das ist eigentlich die Hauptkritik an unserer Forschungspolitik. Da wird noch zu wenig gemacht, man muss mehr verwerten. Wir setzen in diesem Bereich auch Schwerpunkte mit neuen Wissenstransferzentren, die im Oktober des letzten Jahres gegründet worden sind. Wir nehmen das sehr ernst.
Im Rahmen der Gründerlandstrategie gibt es auch einen Schwerpunkt auf Unterstützung der Universitäten im Bereich der Gründungen neuer Unternehmen. Nicht alle Wissenschafter sind dafür geeignet, Unternehmer zu werden, dann ist hier die Frage: Wie bringe ich die mit Menschen zusammen?
Wir haben es zum ersten Mal geschafft, in Summe über 10 Milliarden Euro F&E-Ausgaben zu haben und haben dieses Ziel von 3 Prozent im Vorjahr zum ersten Mal erreicht, wie vor ein paar Wochen durch die Medien gegangen ist. Nicht nur das: Wir erhöhen überall die Mittel, wir stellen in den kommenden Jahren in Summe 1,3 Milliarden € mehr für den ganzen Hochschulraum zur Verfügung, 615 Millionen € mehr für die Universitäten, während andere Ressorts sparen müssen. Ich meine also, man kann nicht behaupten, dass wir da zu wenig machen.
Sie haben recht, wenn Sie meinen, da ist viel Luft nach oben, das sehe ich ganz genauso. Was die angesprochenen Rankings betrifft, in denen wir zurückfallen – zum Beispiel sind wir auch im Innovation Union Scoreboard wieder einen Rang zurückgefallen –: Das liegt nicht daran, dass wir so wenig machen, sondern das liegt daran, dass andere Länder vor Jahren ihre Hausaufgaben in anderen Feldern gemacht haben, mehr Budgetmittel zur Verfügung haben, um noch mehr zu investieren, und dort mehr Dynamik da ist.
Das meine ich damit, dass wir noch Luft nach oben haben. Wenn wir Möglichkeiten fänden, noch mehr Mittel einzusetzen, würden wir das sofort machen. Aber wir haben keinen magischen Bankomaten. (Bundesrätin Mühlwerth: der Herr Finanzminister!) – Auch der hat nicht mehr Mittel. Ganz im Gegenteil, der Herr Finanzminister hat, meine ich, ziemlich viel Druck, sicherzustellen, dass er alles zusammenhält und dass uns das nicht durch die Finger rinnt.
Präsidentin Sonja Zwazl: Wir gelangen nun zur 5. Anfrage, 1866/M, und ich bitte Herrn Bundesrat Saller um die Frage.
Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Herr Staatssekretär! Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Meine Frage lautet:
„Wie hat sich die Prüfungsaktivität als wichtiger Indikator für Studienaktivität und Studienintensität in den letzten Jahren entwickelt?“
Präsidentin Sonja Zwazl: Herr Staatssekretär, bitte.
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