BundesratStenographisches Protokoll841. Sitzung / Seite 26

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Dass das vielleicht nicht den Vorstellungen jener entspricht, die sagen, ich möchte mir einmal drei, vier unterschiedliche Sachen anschauen, ist logisch, aber drei, vier unter­schiedliche Sachen anzuschauen bedeutet ein Mehr an Verbrauch von Ressourcen, und die Ressourcen sind einfach knapp.

Wie gerade angesprochen, würden wir die Ressourcen sogar gerne noch intensivieren. Hätten wir den irischen Kobold-Topf voll Tauerngold und könnten ihn ausgraben, wür­den wir das machen, aber so müssen wir auf die erwähnten Maßnahmen zurückgrei­fen.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Schennach.

 


Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ, Wien): Schauen wir die Unterschiede zwischen den einzelnen Universitäten an: Medizinische Universität Wien, Universität für ange­wandte Kunst Wien, Veterinärmedizinische Universität Wien – Zahlen von 95 bis 97 Pro­zent bei der Prüfungsaktivität, das ist ja enorm hoch. Wenn man gleichzeitig die Stu­dienanfänger betrachtet, da sind 40 Prozent inaktiv, da kommen offensichtlich Mehr­fachinskriptionen dazu. Wenn man das dann noch pro Studierende und nicht pro Stu­dium betrachtet, sehen die Zahlen ja wieder anders aus.

Herr Staatssekretär, wie weit sind in diesen Zahlen die Prüfungsinaktivitäten der Dokto­ratsstudien berücksichtigt?

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Herr Staatssekretär, bitte.

 


Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Mag. Dr. Harald Mahrer: Wie vorhin ausgeführt, als prüfungsaktiv für die Kennzahl in der Wissensbilanz gelten Studenten nur, wenn sie ein Bachelorstudium, ein normales Regelstudium oder ein Masterstudium machen.

Doktoratsstudien sind in dieser Kennzahl nicht erfasst. Wir wissen jedoch, dass Dok­toratsstudenten erfahrungsgemäß, wenn sie schon einmal fertig waren, früher in man­chen Bereichen, wie Wirtschaft und Recht, oft einmal ein Doktoratsstudium inskribiert und dann halt aufgrund der Berufstätigkeit nicht fertig gemacht haben. Das ist heutzu­tage ganz anders.

Die Doktoratsprogramme wurden weitestgehend umgestellt, an sehr vielen Universitä­ten sind Doktoratsprogramme schon echte PhD-Programme. Da ist die Absolventen­rate irrsinnig hoch, und auch die Prüfungsaktivität, würde man sie erfassen, wäre sehr hoch. Aber in dieser Kennzahl sind Doktoratsstudien nicht erfasst.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Nächste Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Längle.

 


Bundesrat Christoph Längle (FPÖ, Vorarlberg): Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Im Zusammenhang mit der Prüfungsaktivität würde mich interessieren, wie das bei Stu­denten aus dem Ausland ausschaut, die nicht österreichische Staatsbürger sind, aber hier in Österreich studieren.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Herr Staatssekretär, bitte.

 


Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Mag. Dr. Harald Mahrer: Die Ausländer werden gleichfalls erfasst. Wir haben bei aus­ländischen Studierenden, zumindest was wir aus den Beobachtungen der Universitä­ten wissen, sogar eine tendenziell höhere Prüfungsaktivität und damit eine höhere Studienintensität. Das verwundert nicht, denn die kommen ja nicht zu uns, um Urlaub zu machen, sondern um ihr Studium fertig zu machen. Sie wissen meistens relativ ge­nau, was sie wollen, und auch, an welche Universität sie gehen wollen. Daher ist nicht davon auszugehen, dass sie hier irgendwelche Ressourcen – unter Anführungszei­chen – „versitzen“, sondern in der Regel sehr, sehr zügig und sehr intensiv an den uni­versitären Aktivitäten teilnehmen und ihr Studium absolvieren.

 


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