BundesratStenographisches Protokoll842. Sitzung / Seite 20

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

prü­fen und, falls notwendig, einzuarbeiten. Dieser Beirat bestand aus Expertinnen und Experten der Pädagogischen Hochschule Salzburg, des Österreichischen Instituts für Familienforschung, der Frauengesundheitsbeauftragten der Stadt Wien, des Instituts für Sozialpädagogik, der Bundesjugendvertretung, der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung und der Aids Hilfe Wien, Bereich Prävention bei Jugendlichen. Daraus waren die Mitglieder des Beirates rekrutiert worden, und in vier Sitzungen ist in der neue Text entstanden.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat Dönmez.

 


Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Minis­terin, Sie haben vorhin richtigerweise gesagt, dass viele Jugendliche, und zwar insbe­sondere männliche Jugendliche, Informationen zu sexuellen Erfahrungen teilweise über das Internet beziehen. – Das sehe ich auch so.

Andererseits gibt es aber viele unterschiedliche, insbesondere auch religiöse Gruppie­rungen, bei denen Sex absolut tabuisiert wird, wodurch diese Jugendlichen in ein Span­nungsfeld geraten. Oder sie kommen auch aus einem Kulturkreis, wo das absolut kein Thema sein kann und darf.

Im Hinblick darauf lauten meine Fragen: Wie kann man mit diesem Spannungsfeld als Pädagoge oder Pädagogin in der Schule umgehen? Gibt es bereits in der Ausbildung eine diesbezügliche Sensibilisierung?

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Bitte, Frau Minister.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Selbstver­ständlich, denn wenn man in der Schule über Sexualpädagogik spricht, in diesem Zusammenhang arbeitet oder Projekte macht, dann ist es durchaus üblich, dass man in einem gewissen Alter Burschen und Mädchen trennt. Ich kann mir das genauso etwa im Hinblick auf muslimische Mädchen vorstellen, die natürlich auch daran interessiert sind und diesen Zugang in der Schule auch brauchen, dass man das in einzelnen Gruppen mit den Mädchen und mit den Burschen sehr behutsam besprechen kann. Und ich habe von den Expertinnen und Experten des Beirats gehört, dass es eigent­lich – auch aus der Praxis heraus – nie ein Thema war, dass man auf die unter­schiedlichen Bereiche zu wenig Rücksicht genommen hätte.

Ich glaube aber, ein Sexualpädagogik-Erlass ist für alle Gruppierungen wichtig, egal welcher religiösen Glaubensgemeinschaft jemand angehört. Das kann man, wie gesagt, sehr behutsam mit Gruppentrennungen durchführen, und die Pädagoginnen und Pädagogen sind selbstverständlich auch darauf sensibilisiert.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Wir kommen nun zur 4. Anfrage. Darf ich dich, Herr Bundesrat Dönmez, um deren Verlesung bitten. – Du bist wieder an der Reihe.

 


Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Frau Bundesministerin, meine Frage lautet:

1876/M-BR/2015

„Wie viele SchülerInnen haben, aufgeschlüsselt nach Schultypen, die vorwissen­schaftliche Arbeit nicht eingereicht beziehungsweise eine negative Beurteilung darauf erhalten und konnten daher nicht zur Matura antreten?“

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Die vorwis­sen­schaftliche Arbeit als einer von drei Teilen der neuen teilstandardisierten Reife- und


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite