BundesratStenographisches Protokoll865. Sitzung / Seite 28

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nicht vergleichen. In Wien hat man gleich einmal in einer Schule 100, 200 Schülerinnen und Schüler. Diese Struktur geht natürlich im ländlich strukturierten Raum nicht. Deshalb muss man hier die Unterschiede sehen, wie es auch schon von einigen Bundesrätinnen und Bundesräten gesagt wurde. Die Struktur ist unterschiedlich, des­halb müssen wir auch im Bildungsbereich auf diese Struktur eingehen und ent­sprechende Entscheidungen treffen können.

Bereich Wohnen: Da gehen wir eigentlich einen sehr offensiven Weg. Morgen findet die Eröffnung der ersten Wohnanlage in Schwaz statt, in der für den Quadratmeter nur 5 € inklusive Betriebskosten zu bezahlen sind – 5 € inklusive Betriebskosten! Auch als Ermunterung für den Kollegen aus Fließ: Ihr müsst Grundstücke zur Verfügung stellen, unter bestimmten Rahmenbedingungen, dann können wir auch in Fließ solche Woh­nungen bauen.

Ich glaube, das ist ein richtiger Weg, aber da braucht man natürlich auch die Zusam­menarbeit mit den Kommunen, die günstige Gründe zur Verfügung stellen. Den ganzen Schnickschnack brauchen wir nicht, wir haben deshalb Gesetzesänderungen vorge­nommen, auch was die Stellplatzverordnung betrifft, denn es ist oft übertrieben, was man im sozialen Wohnbau verlangt. Es nützt nichts, wenn man einen riesigen Komfort hat, aber es sich die Menschen, die jungen Familien nicht leisten können. Morgen wird also die erste Wohnanlage mit 5 € pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten eröffnet.

Nächster Punkt: Das Bachelor-Studium wurde schon erwähnt. Mir ist es wichtig, dass man, wenn man über Föderalismus spricht, nicht nur die Republik Österreich meint, sondern auch das Land, dass wir auch regional bestimmte Änderungen herbeiführen. Deshalb haben wir jetzt in Landeck und in Lienz ein Bachelor-Studium eingerichtet, wo die Leute ihren Bachelor-Abschluss machen können, und zwar in den vielfältigsten Bereichen: von Mechatronik angefangen bis zu Gesundheit und Tourismus.

Das Thema Kinderbetreuung wurde schon erwähnt. Nur, damit man die Zahlen kennt: Ich bin im Jahr 2008 Landeshauptmann geworden. Damals hat man für Kinderbetreu­ung und Familien jährlich 40 Millionen € ausgegeben – jetzt geben wir 120 Millionen € aus. Innerhalb dieser fast neun Jahre haben wir eine Verdreifachung des Budgets zustande gebracht. Da sieht man schon, welche Dynamik da gegeben ist.

Es gibt dazu unter den Bürgermeistern unterschiedliche Ansätze, aber ich glaube schon, dass in den Kommunen – denn diese braucht man dazu ganz besonders – die Bereitschaft da ist, Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen. Wir müssen aber natürlich auch auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen und zum Beispiel flexible Kinderbetreuung anbieten oder uns mit dem Thema Betreuung im Sommer beschäf­tigen. Da bin ich schon der Meinung, dass wir noch immer nicht so weit sind, wie es nötig wäre. Daran weiterzuarbeiten ist genauso eine Zukunftsfrage wie andere The­men. Wir wissen alle, auch aus dem eigenen Verwandten- und Bekanntenkreis, dass Frauen, aber auch Männer mit dem Angebot nicht zufrieden sind. Wir sind schon jetzt bemüht, dafür wesentlich mehr Geld in die Hand zu nehmen, wir müssen aber in der Frage der Kinderbetreuung auch weiterhin offensive Schritte setzen.

Gerd Krusche hat sich vorhin zu Wort gemeldet. (Heiterkeit der Bundesräte Mayer und Grimling.) Das mit den Tirolern, gell  tuts uns nicht beleidigen! (Heiterkeit bei Bundesräten von ÖVP und SPÖ.) Wir haben schon ein bestimmtes Selbstbewusstsein. (Bundesrat Samt: Stimmt!) – Das muss ja erlaubt sein. (Bundesminister Leichtfried: Aber das haben wir auch!) – Das haben die Steirer auch, wie der Herr Bundesminister sagt; die haben auch ein Selbstbewusstsein. Wir sind Menschen, die weltoffen sind, die natürlich gerade durch den Tourismus ganz anders geprägt sind – wir haben wirklich mit vielen Gästen, mit 37 Millionen Nächtigungen im Jahr zu tun –, und wenn


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