„Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um das Risiko einer Gesundheitsgefährdung für Bedienstete im Bereich des Strafvollzuges, insbesondere für Justizwachebeamte, zu verhindern?“
Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für Justiz Dr. Wolfgang Brandstetter: Herr Bundesrat, es gibt, wie Sie wissen, diesbezüglich klare, auch dienstrechtliche Vorschriften zum Schutz der Beamten, und wir haben die Verpflichtung, diese penibel einzuhalten und auch entsprechende Möglichkeiten dafür zu schaffen: Es gibt eine ärztliche Eingangsuntersuchung von Insassen, und sobald sich der Verdacht einer Erkrankung zeigt, die ansteckend sein könnte, gibt es eine entsprechende spezielle Behandlung. Sie kennen auch unsere Sondereinrichtung auf der Wilhelmshöhe. Es ist also an sich Vorsorge dafür getroffen, dass die medizinischen Risiken wirklich entsprechend kontrolliert werden können.
Weil Sie zu Beginn die behauptete Gesundheitsgefährdung durch diese Schießanlagen, speziell in Graz, erwähnt haben: Wie Sie wissen, wurden sofort, als der erste Verdacht aufgetaucht ist, entsprechende Maßnahmen gesetzt, und ich habe mittlerweile die Information bekommen, dass sich herausgestellt hat, dass diese Schießanlage nicht der Verursacher dieser Kontaminierung sein kann. Das ist der aktuelle Stand. Aber ich bin froh darüber, dass wir so – aus heutiger Sicht vielleicht überschießend – reagiert haben, denn das beweist, dass uns natürlich die Gesundheit der Bediensteten extrem wichtig ist und wir auf den geringsten Hinweis auf irgendeine Kontaminierung im Bereich der Justizanstalten, die Gesundheitsbeeinträchtigungen verursachen könnte, sofort und sehr konsequent reagieren. Das haben wir gemacht.
Jetzt wissen wir, dass das nicht der Grund war, sondern dass es irgendetwas anderes gewesen sein muss. Insofern kann man diesbezüglich Entwarnung geben: Diese Schießanlagen waren es nicht. Aber wir haben das wirklich ernst genommen und entsprechend untersucht, und wir tun wirklich ganz in Ihrem Sinne alles, um diese Gesundheitsrisiken hintanzuhalten.
Von den Schutzausrüstungen habe ich schon gesprochen. Diese beinhalten natürlich auch, wie Sie wissen, stichfeste Schutzwesten. Das ist mir wirklich ein ganz großes Anliegen. – Ich erfahre von den Gott sei Dank nicht häufigen Fällen, in denen es zu Verletzungen von Justizwachebediensteten kommt, natürlich auch immer, weil ich das auch will. Mir ist wirklich jeder Fall ein Anliegen, und wir versuchen auch, in diesem Zusammenhang Hilfestellung zu leisten, und zwar auch über das hinausgehend, was derzeit gesetzlich vorgesehen ist.
Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat Herbert.
Bundesrat Werner Herbert (FPÖ, Niederösterreich): Ich ersuche darum, Frau Präsidentin.
Ich bedanke mich bei Ihnen, Herr Bundesminister, dass Sie die Sorge um die Gesundheit der Bediensteten im Strafvollzug mit mir teilen, zumal es ja neben den gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch immer wieder die von Ihnen angesprochenen körperlichen Angriffe und Attacken insbesondere im Strafvollzugsbereich gibt, und zwar, wie ich sagen muss, in letzter Zeit sogar verschärft und in erhöhter Zahl, sodass wir gerade in letzter Zeit eine größere Zahl von verletzten Kolleginnen und Kollegen zu beklagen hatten.
Die von Ihnen angesprochene Schutzausrüstung ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Beitrag. Mich würde jetzt nur noch interessieren, inwieweit die Ausstattung mit Schutzausrüstung für die Bediensteten im Strafvollzug fortgeschritten ist.
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