schwierig. Immerhin wird dort die BMW-6er-Serie gebaut. Wir wissen nicht, wie lange, und wir spüren jetzt schon in der Steiermark, dass junge Menschen aus den Regionen abgewandert sind und sich in Graz ansässig gemacht haben. Diese Arbeitskräfte gehen jetzt draußen in den Regionen ab.
Meine Damen und Herren! Damit die Klein- und Mittelbetriebe weiterhin ihre Aufgabe erfüllen und ihrer Verantwortung gerecht werden können, sind die Rahmenbedingungen zu überdenken und die Beengungen aufzulösen. Dazu sollen nun einige ausgewählte Punkte von mir angesprochen werden.
Mehr als ein Drittel der Klein- und Mittelunternehmen sind Ein-Personen-Unternehmen, also Unternehmen, die nur von einer Person gebildet werden. Das signalisiert einerseits das unternehmerische Potenzial einzelner Personen, andererseits muss man bedenken, dass bei vielen dieser Ein-Personen-Unternehmen nicht von Unabhängigkeit gesprochen werden kann. Vielmehr sind manche dieser Betriebe anderen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, von Innovationsmöglichkeiten und Gestaltungsspielraum kann nicht gesprochen werden. Außerdem ist der wirtschaftliche Druck sehr hoch. Viele dieser Menschen können froh sein, wenn sie – das weiß ich – ein Einkommen in der Höhe eines Mindestlohnes erreichen. Zudem müssen sie laufend um die Existenz ihrer sogenannten Unternehmungen bangen. Da bedarf es einer Unterstützung der Wirtschaft durch die Politik, weil soziale Absicherung für diese Menschen notwendig ist.
In diesem Zusammenhang ein zweiter Punkt: Die Grenzen zwischen selbständiger und unselbständiger Tätigkeit verschwimmen immer mehr und mehr. Deswegen ist es nicht nur ungerecht, sondern auch den Entwicklungen widersprechend, wenn von manchen Seiten zu einem Klassenkampf gegen die Unternehmer aufgerufen wird. Dies führt dazu, dass die sozialen Probleme auf der Seite der Klein- und Kleinstunternehmen übersehen werden. Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass es viele Mischformen zwischen abhängiger Erwerbstätigkeit und unabhängiger Unternehmungstätigkeit gibt. Vor allem, meine Damen und Herren, müssen wir auch erkennen, dass es der unternehmerischen Initiative auch bei den abhängig Erwerbstätigen bedarf.
Klein- und Mittelbetriebe sind ein wichtiger Hinweis darauf, dass unternehmerisches Handeln mehr als nur wirtschaftliches Rechnen, mehr als nur Geschäft ist. Es geht nämlich um die vielfache Einbeziehung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereiches. Mittelstandsunternehmungen verweisen in vieler Hinsicht auf die Tatsache, dass Wirtschaft die Verantwortung für regionale Entwicklung, für ein ganzheitliches Ausbauen von Regionen mitträgt. Das gilt nicht nur in der Hinsicht, dass regionale Unternehmen wesentlich die Kultur oder den Sport in den Regionen mittragen, sondern auch insofern, als sie Arbeitsplätze schaffen und mit diesen Arbeitsplätzen findet eine Verankerung der Menschen in der Region statt.
Deswegen bedarf es aber sehr wohl der Förderung von Start-ups mit der Risikokapitalprämie, die im Bericht angesprochen wird. Es geht aber auch um entsprechende Förderungsmöglichkeiten von traditionellen Klein- und Mittelbetrieben, die wesentliche Faktoren einer Region sind.
Die angesprochene Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft könnte hier, meine Damen und Herren, Initiativen schaffen. Die Unternehmer, die als gute Bürger agieren und die Gesellschaft verantwortlich stützen, sollen ihrerseits eine Förderung erfahren. Dies kann etwa auch durch eine lange geforderte Senkung der Lohnnebenkosten geschehen.
Noch einmal: Die Senkung der Lohnnebenkosten bedeutet nicht nur eine finanzielle Entlastung der Unternehmer, sondern auch eine Erhöhung der Chancen, besonders für handwerkliche Unternehmen. Wenn Arbeit billiger wird, tun sich viele Möglichkeiten für kleine regionale Unternehmungen auf.
Wenn man bedenkt, wie viele Beauftragte ein Unternehmen für Umwelt, für Nachhaltigkeit, für Brandschutz und so weiter haben soll, dann erkennt man die Hürden, die für
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