BundesratStenographisches Protokoll869. Sitzung / Seite 87

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Das heißt, die Betriebe haben die Kraft, innerhalb von zwölf, 13 Jahren wieder neu zu investieren, neu in die Qualität zu investieren. Wir alle wissen, Tourismusbetriebe ohne entsprechende Ausstattung und Qualität haben auf dem Markt keine Chance.

Natürlich herrscht eine gewisse Euphorie, da in den letzten zehn Jahren stetig steigen­de Zahlen zu verzeichnen waren, aber es gibt noch genug Potenzial nach oben, was wir nicht vergessen sollten. Man muss allerdings die Tourismuswirtschaft, die Betriebe auch einmal machen lassen.

Ich rede da jetzt gar nicht von den Steuern – ich bin vollkommen deiner Meinung, wenn du sagst, die 13 Prozent haben uns belastet, gar keine Frage. Du hast aber auch ge­sagt, mit den freiheitlichen Tourismuslandesräten funktioniert es, dazu Folgendes: Ich er­innere mich daran, dass es vor zehn Jahren in Kärnten einen Landesrat gegeben hat, der für Tourismus zuständig war. Weißt du, was seine erste Tat war? – Er hat die Näch­tigungsabgabe, die dem Land zugutekommt, um 100 Prozent erhöht. Das war seine ers­te Handlung, die er gesetzt hat. Daraufhin sind die Nächtigungszahlen in Kärnten in den nächsten zwei, drei Jahren gesunken. Das muss man auch wissen. Das Ganze hat mit den Landesräten also nur begrenzt etwas zu tun. Es geht nicht darum, wer im Touris­mus zuständig ist, sondern es sind ausschließlich die Betriebe und die Familienbetrie­be, die den Tourismus gestalten – kein Landesrat, egal, ob der schwarz, rot oder gelb ist. Welche Farbe auch immer der zuständige Landesrat hat, es sind immer nur die Betrie­be, denen wir zu danken haben. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

Ich will hier nicht zu lange reden, der Tourismusbericht ist ein sehr, sehr positiver. Ich hoffe, dass es so weitergeht. Die ersten Zahlen, die wir jetzt im Juni haben, sind wirk­lich sehr gute Zahlen. Wir werden in den nächsten Jahren punkten, wenn wir weiter in Qualität investieren – und das machen unsere Betriebe.

Ein Punkt, der uns ein bisschen zum Nachdenken anregen sollte, ist die in den letzten Jahren kontinuierlich gesunkene Aufenthaltsdauer. Das heißt, der Mensch macht öfter, dafür aber kürzer Urlaub. Daran ist unser Angebot so anzupassen, dass wir ein kom­paktes Angebot für den Kurzurlauber haben. Das wird eine der wichtigsten Vorausset­zungen sein, denn die Zeiten, in denen früher Urlaube nur in ganzen Wochen gebucht wurden, sind schon lange vorbei, daher gehören neue Angebote geschnürt. Unsere Un­ternehmer haben darauf reagiert und sind dementsprechend sehr gut unterwegs.

Eines möchte ich zum Abschluss noch erwähnen, weil ich es wirklich spannend finde: Ich kann mich erinnern, wie viel Geld wir vor vielen Jahren in Marketing investiert ha­ben – auf Messen, für Zeitungsinserate, teilweise für TV-Spots. Heute werden fast 90 Pro­zent aller Buchungen nur mehr über das Internet gemacht und so kurzfristig, dass ein potenzieller Gast mittlerweile von unterwegs, wenn er zum Beispiel auf der Autobahn Richtung Kärnten unterwegs ist, eine Anfrage schickt, ob denn in zwei Stunden etwas frei wäre. Auf derartige Anfragen muss dann zeitgerecht reagiert werden.

Damit komme ich zu meiner Abschlussbotschaft, und zwar einem großen Danke an un­sere wirklich toll ausgebildeten MitarbeiterInnen in der Tourismusbranche, die auf der­artige Anfragen reagieren können und die mit derartigen Situationen umgehen können. Ihnen gebührt genauso unser Dank wie all jenen Familienbetrieben, die Österreichs Tou­rismus so weit gebracht haben. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Bundesrates Stögmüller.)

13.38


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Als Nächster ist Herr Bundesrat Novak zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


13.39.01

Bundesrat Günther Novak (SPÖ, Kärnten): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Her-


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