BundesratStenographisches Protokoll869. Sitzung / Seite 88

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ren zu Hause! Kollege Poglitsch hat ein herzliches Dankeschön an alle Betriebe, die in der Freizeitwirtschaft, der Gastronomie und im Gastgewerbe tätig sind, ausgesprochen. Ich glaube, wenn man ihm zuhört, dann weiß man, wie ein Mensch lebt, der selbst zu Hause einen tollen Betrieb am Faaker See hat und qualitativ hochwertige Arbeit leistet. Da hat man seinen Enthusiasmus gespürt – das ist Österreich in der Tourismuswirtschaft, wie er leibt und lebt! (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Stögmüller.)

Ich muss bei dieser Gelegenheit aber eine Frage an Kollegen Längle stellen. Ich habe mir das, was du gesagt hast, jetzt ganz genau angehört. Dieses Thema der Verkehrs­knoten, Landesräte und so weiter, Steuersatz, ja, das ist problematisch, das wissen wir alle, aber ich frage mich allen Ernstes: Warum stimmt ihr gegen diesen Bericht? Wa­rum stimmt ihr heute gegen diesen Bericht? Es war eine Kontrarede – warum stimmt ihr gegen diesen Bericht? (Bundesrat Jenewein: Weil es die in Zahlen gegossene Unfä­higkeit eurer Politik ist!)

Da solltet ihr noch einmal hier ans Rednerpult kommen und versuchen, das der öster­reichischen Tourismuswirtschaft zu erklären. Das müsst ihr der österreichischen Tou­rismuswirtschaft erklären, warum ihr gegen diesen Bericht stimmt, obwohl die Welt­meister sind, was Tourismus anlangt. (Bundesrat Jenewein: Weil es die in Zahlen gegos­sene Unfähigkeit eurer Politik ist!) – Weil die Straßen nicht gerichtet sind? – Das hat nichts mit der Tourismuswirtschaft zu tun! (Bundesrat Jenewein: Er hat es nicht verstanden!) – Haben wir schon verstanden! (Bundesrat Jenewein: Das ist die in Zahlen gegossene Poli­tik eurer Unfähigkeit! – Uh-Rufe bei SPÖ und ÖVP.) – Ja, gut. (Ironische Heiterkeit.)

Das ist eine Beleidigung, Herr Kollege, das ist eine Beleidigung gegenüber der gesam­ten österreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Wie auch immer, es ist nicht er­klärbar, aber es ist so, wie es ist. Wir werden damit leben.

Ich möchte trotzdem noch ein paar Zahlen ansprechen. Kollege Poglitsch hat ja ohne­hin schon die 141 Millionen Nächtigungen erwähnt, das Thema ist schon oft genug in den Zeitungen gestanden. Wir sprechen auch von 41,5 Millionen Gästen und von einer Auf­enthaltsdauer pro Unterkunft von 3,4 Nächtigungen. Der Zuwachs bei den Nächtigun­gen im letzten Jahr betrug 4,2 Prozent.

Was auch wichtig ist: Wir reden immer von Nächtigungen, von der Entwicklung der Näch­tigungen und dem Plus im Nächtigungsbereich, aber wir müssen auch die Umsätze be­trachten. Dabei stellen wir fest, dass in diesem Bereich die Umsätze nominell um 4 Pro­zent, real aber um 1,7 Prozent gestiegen sind. Das ist ein wesentlicher Faktor: Nächti­gungen allein sind nicht alles, denn schlussendlich muss ja in der Brieftasche etwas üb­rig bleiben.

Die in diesem Bereich Beschäftigten sind auch schon angesprochen worden. Die Zahl der Beschäftigten hat sich auf etwa 208 000 erhöht. Dazu sollte man auch wissen, dass 57,4 Prozent davon Frauen sind. Etwa 99 000 von diesen circa 208 000 Beschäftigten sind Ausländer, das ist also ein wesentlicher Bereich, der sehr, sehr interessant ist.

Vielleicht noch einmal zu Kärnten: Kärnten hat 12,7 Millionen Nächtigungen. Ich kann mich erinnern, Christian Poglitsch, wir hatten einmal 19 Millionen Nächtigungen – aber da­mals war der Massentourismus ein sogenannter Verkäufermarkt, das muss man auch sagen. Heute haben wir einen Käufermarkt, also die Tatsachen sind andere. Wir haben jetzt jedoch einen qualitativ hochwertigen Tourismus, und so werden wir uns auch in Zu­kunft messen können.

Noch kurz zu einer Sache, die auch ganz interessant ist, und die, glaube ich, die schon erwähnte Situation mit den Investitionen aufzeigt: Es wurde die ÖHT-Fördersumme für Kärnten im vorigen Jahr von 60 Millionen auf 120 Millionen € erhöht. Daran sieht man zum einen, dass in Österreich die Verbindung für diese Tourismusförderung beispielge­bend ist, dass diese Tourismusförderung unternehmerfreundlich, praxisnah und unbü-


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