BundesratStenographisches Protokoll869. Sitzung / Seite 91

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oder Zwischenrufen etwas zu mäßigen und zurückzunehmen. Ich wäre nämlich sehr ver­bunden, wenn meine letzte Sitzung nicht gerade die Sitzung sämtlicher Ordnungsrufe wird.

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Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag. Schreyer. – Bitte.

 


13.52.00

Bundesrätin Mag. Nicole Schreyer (Grüne, Tirol): Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Mi­nister Rupprechter! Sehr geehrte Damen und Herren, hier und zu Hause! Zuerst einmal freue ich mich sehr über diesen sehr gut gemachten und informativen Bericht, und ich möchte mich dafür bei den VerfasserInnen recht herzlich bedanken. Wir stimmen dem Bericht natürlich auch zu.

Zu den Inhalten und Statistiken ist schon von meinen VorrednerInnen so viel gesagt worden, das möchte ich gar nicht lange wiederholen. Ich lasse das so stehen und freue mich, dass wir prinzipiell so gut dastehen und dass wir uns in Österreich über so große Zuwächse im Tourismusbereich freuen dürfen.

Eine meiner allerersten Reden hier im Bundesrat im Jahr 2013 war zum Tourismusbe­richt 2012. Ich habe mich damals besonders gefreut, dass das Titelbild eine Aufnahme vom Wilden Kaiser in Tirol gewesen ist, eben weil Berge und Natur so typisch für den Tourismus in Österreich sind. Ich habe den diesjährigen Bericht mitgenommen und hal­te ihn ganz kurz in die Kamera, damit man ihn sieht. (Die Rednerin hält den erwähnten Bericht in die Höhe.)

Auch beim Bericht über die Lage der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Österreich 2016 sind drei von den vier Fotos auf der Titelseite Naturfotos: vom Mountainbiken im Hoch­gebirge, ein Skifoto, eines an der Donau in Oberösterreich, an der Schlögener Schlinge, und der Kaiserpavillon in Schönbrunn hat es auch noch hinaufgeschafft, ist aber auch ein Foto im Grünen. Österreich wirbt also ganz, ganz stark mit der schönen Natur, mit der schönen Landschaft. (Bundesrat Schennach: Ist das schlimm?)

Neben den Städten und dem Städtetourismus, die große Zuwächse verzeichnen, ist vor allem die landschaftliche Schönheit eines der großen USPs von Österreich. Der Um­welt- und Naturschutz ist also nicht der natürliche Feind des Tourismus, wie es von ei­nigen Seiten oft gesehen wird, sondern vielmehr der Garant für einen nachhaltigen und vorausschauenden Tourismus, damit in Österreich noch sehr viele Generationen davon profitieren können.

Nicht umsonst haben, wie im Bericht ersichtlich, neben Wien und dem Städtetourismus vor allem die Sport- und Naturregionen stark zugelegt: zum Beispiel der Nationalpark Hohe Tauern plus 5 Prozent, das Salzkammergut um 5,5 Prozent. Da sind wir wirklich stark hi­naufgegangen, aber gerade da müssen wir besonders gut aufpassen, dass uns das auch erhalten bleibt.

Es freut mich ganz besonders, dass Herr Minister Rupprechter hier ist, denn Punkte dafür wären zum Beispiel eine besonders gute Naturschutz- und Umweltschutzgesetz­gebung durch eine vorausschauende, ressourcenschonende Raumordnung. Dass der Flächenverbrauch in Österreich derzeit sechsmal so hoch wie der Zielwert ist, wissen wir ohnehin: Wir verbrauchen im Moment 16,1 Hektar pro Tag statt dem Zielwert von 2,5. Wir verbauen uns eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes die Zukunft des Tourismus. Daran müssen wir wirklich arbeiten, dass wir uns da verbessern und nicht unsere Land­schaft zubauen.

Zu diesen Herausforderungen steht aber leider gar nichts im Bericht, zum Beispiel zum Thema Nachhaltigkeit. Es gibt eine halbe Spalte über nachhaltige Entwicklungsziele, in


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