12.04.57

Vizepräsidentin Sonja Ledl-Rossmann|: Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich hof­fe, der Herr Minister hat Verständnis dafür, dass ich jetzt, bevor ich den Vorsitz ab­gebe, die Zeit noch für ein paar persönliche Sätze nutze. Es wurde heute ja schon festgestellt, es ist der Tag der Abschiedsreden, auch von mir, also kein Einzelschicksal heute, und viele von euch wissen bereits, dass ich mit Ende März in den Tiroler Land­tag zurückkehre. Das ist natürlich auch eine Aufgabe, eine alte neue Aufgabe, auf die ich mich sehr freue, aber wie so vielen fällt auch mir der Abschied vom Bundesrat wirklich schwer.

Ich bin wirklich dankbar für diese fünf Jahre. 2013 war es ursprünglich nicht so geplant, aber ich bin dem Schicksal dankbar, dass es mich in den Bundesrat geschickt hat. Es ziehen wohl alle das gleiche Resümee: dass es etwas Besonderes ist, diese Länder­kammer zu erleben, zu leben. Es ist auch schön, wenn wir alle festhalten, dass es jedem von uns auch gelungen ist, fraktionsübergreifend wirkliche Freundschaften zu schließen, die es uns wahrscheinlich auch so schwer machen, diese Länderkammer wieder zu verlassen.

Etwas Besonderes ist es natürlich auch, wenn man die Gelegenheit hat, die Präsident­schaft im Bundesrat auszuüben. Und ich habe doppeltes Glück gehabt, weil ich sie in einem sehr besonderen halben Jahr ausgeübt habe. Es hat mich wirklich stolz ge­macht, gerade bei der Bundesversammlung zur Angelobung des Bundespräsidenten den Bundesrat stellvertretend zu repräsentieren. In diesem halben Jahr hat es sehr vie­le besondere Momente und auch Premieren gegeben. Eine möchte ich besonders er­wähnen, weil mir das auch am Herzen liegt: die Premiere des Besuchs des Kinder­rechteausschusses in Tirol. Das ist auch das, was ich mir für den Bundesrat in Zukunft von ganzem Herzen wünsche. Dieser Ausschuss ist eine Besonderheit. Ich wäre dank­bar, wenn es auch in Zukunft gelingen würde, diesen nicht nur mit Leben zu erfüllen, sondern auch das Ziel, das wir uns gemeinsam gesteckt haben, dass nämlich der Kin­derrechteausschuss auch in die Bundesländer hinausfährt und dorthin die Themen mit­nimmt, auch in Zukunft so gelebt werden kann.

Zugegebenermaßen war das Ende meiner Präsidentschaft sehr emotional, aber das ist so in der Politik, wenn einem Themen besonders am Herzen liegen und dann vielleicht auch nicht immer alles so gelingt, wie man sich das vorgenommen hat, dann gehen auch mit mir einmal die Emotionen durch. Ich glaube aber, das ist gut. Es zeigt, dass wir mit Leidenschaft dabei sind, mit Leidenschaft Themen vertreten, die ich in Zukunft im Tiroler Landtag vertreten darf. Eines kann ich auch versprechen, nämlich dass ich in dieser wieder neuen Tätigkeit mit ganzer Leidenschaft die Wertigkeit und die Wichtig­keit des Bundesrates als Länderkammer vertreten werde, und ich glaube, das ist uns allen ein gleichermaßen großes Anliegen.

In diesem Sinne darf ich mich bei allen Fraktionen bedanken, bei allen Mitgliedern des Bundesrates, auch für die gute Zusammenarbeit in der Zeit meiner Präsidentschaft und auch jetzt als Vizepräsidentin in der Präsidiale. Ein ganz besonderes Dankeschön na­türlich auch an unsere Fraktion. Sie werden mir alle fehlen, ihr werdet mir fehlen. Und in diesem Sinne – und nun merke ich, dass es gut ist, wenn ich jetzt zum Ende kom­me – wünsche ich dem Bundesrat und euch allen alles erdenklich Gute. – Danke. (An­haltender, stehend dargebrachter allgemeiner Beifall.)

12.08

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Vizepräsident Ewald Lindinger (den Vorsitz übernehmend): Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Hartwig Löger. Ich erteile ihm dieses.