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Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder des Bundesrates, herzlichen Dank für die bisherigen Redebeiträge! Ich bin kein Freund großer, redundanter Diskussionen, ich kann mir daher angesichts der hervorragenden Erklärungen, was Überweisungsbeträge sind, was Lehrordinationen sind, warum es diese Klarstellungen im UG gibt, eine weitere Erläuterung ersparen.
Ich bringe zunächst zur Kenntnis – und nehmen Sie bitte auch zur Kenntnis –, dass der Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplan in Bearbeitung ist, wie Sie vollkommen zu Recht angedeutet haben. Wir führen derzeit Verhandlungen mit dem Finanzministerium, aber ich bin ganz sicher, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.
Ich möchte vielleicht etwas aufgreifen, was Sie, Herr Stögmüller, und andere Rednerinnen auch zu Recht angedeutet haben, nämlich die Frage der medizinischen Versorgung insbesondere des ländlichen Raums in Österreich. Das ist schon ein Thema, keine Frage, denn es erfolgt eine Abwanderung aus den ländlichen Räumen in die Zentralräume, Frau Kollegin Neurauter. Wir haben vorhin über Bildung gesprochen. Je höher die Bildungspartizipation ist, je mehr junge Menschen in die Städte gehen, desto wahrscheinlicher wird es auch, dass sie in den Städten bleiben und nicht mehr in den ländlichen Raum zurückkehren. Wir haben eben eine demografisch-qualifikatorisch selektive Wanderungsbewegung aus dem ländlichen Raum in die Städte. In den ländlichen Räumen bleiben ältere Menschen zurück, auch mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass keine Familienangehörigen mehr dort sind, die sie pflegen und betreuen werden. Uns ist daher die Frage der medizinischen Versorgung der ländlichen Räume und daher auch die Frage, wie man Mediziner am Ende des Studiums halten kann, ein wichtiges Anliegen. Ihnen vielleicht den ländlichen Raum schmackhaft zu machen, ist so ein wichtiger Punkt; die Lehrordinationen könnten dazu beitragen.
Wir befinden uns derzeit auch in den Leistungsvereinbarungsverhandlungen mit den Universitäten, und wir sind bestrebt, Lehrpläne zu verändern, mehr Allgemeinmedizin in die Lehrpläne hineinzubringen. Wir wollen einen Fokus auf die Allgemeinmedizin haben. Wir haben auch die Löhne der Mediziner um 20 bis 30 Prozent angehoben, sodass die Abwanderungsbewegung nach Deutschland geringer werden wird. Und es laufen auch Gespräche mit dem Gesundheitsministerium, denn die Frage der Bedingungen für niedergelassene Ärzte, welche Verträge wer bekommt, ist eine Frage, die nicht allein das Bildungsministerium, sondern auch das Gesundheitsministerium entscheidet.
Der langen Rede kurzer Sinn: Die Frage der medizinischen Versorgung der ländlichen Räume ist ein Thema der Zukunft. Dem müssen wir uns stellen, und wir müssen auch rechtzeitig Maßnahmen setzen, um letztlich die Attraktivität der ländlichen Räume zu erhalten. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
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