17.37.09

Bundesrätin Monika Mühlwerth (FPÖ, Wien)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrte Frau Staatssekretärin! Lieber Edgar! Als ich dir heute bei deiner Rede zugehört habe, habe ich mir gedacht, es wird mir etwas fehlen – du als Person ohnehin, aber es wird mir noch etwas fehlen –, nämlich das, was man in Wien Schmäh nennt. Das wür­de man einem Vorarlberger jetzt nicht so ohne Weiteres zutrauen (Heiterkeit und Bei­fall bei BundesrätInnen von FPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Koller), aber ge­rade du hast diesen immer in großem Ausmaß gehabt. Ich schätze an dir wirklich deine Kameradschaft, die ich namens meiner Fraktion schon erleben durfte, als wir noch in Opposition waren. Das ist nicht immer selbstverständlich, denn wir haben als Opposi­tion auch schon andere Personen erlebt, bei denen das nicht so war.

Besonders schätze ich an dir, dass du Humor hast, was ich auch allgemein an Men­schen mag. Ich halte Humor nämlich für eine ganz wichtige Eigenschaft, vor allem in der Politik. Es ist gut, wenn man sich nur zu 99,9 Prozent ernst nimmt, und den Rest kann man sich ruhig einmal auch nicht ganz so ernst nehmen, das tut uns allen ganz gut. Ich finde es immer schön, wenn es Menschen gibt, die das können, und du, Edgar, kannst das.

Ich weiß auch, dass du uns, wenn wir als Opposition, als die Rollen noch anders ver­teilt waren, ab und zu ein bisschen frech waren, natürlich auch eingeschenkt hast. Es ist aber heute von dir auch gesagt worden, dass das von dir als Auftrag an uns ge­kommen ist, darauf zu achten, dass das Klima nicht derart vergiftet wird, dass man sich am Ende einer Sitzung oder einer Session nicht mehr die Hand geben und sagen kann: Komm gut nach Hause!, oder: Schönen Urlaub!, oder: Schöne Weihnachten!

Ich kann dir sagen, auch ich werde darauf schauen, dass wir das weiter fortführen, denn das hat uns gutgetan. (Beifall bei FPÖ, ÖVP und SPÖ.)

Als Präsident hast du natürlich versucht, für alle da zu sein. Es ist ja ein Auftrag an alle Präsidenten, der Präsident aller Bundesräte zu sein und nicht nur der Bundesräte der jeweils eigenen Fraktion. Du hast angesprochen, dass du den Grünen damals geholfen hast, dass sie, obwohl sie ja aus dem Nationalrat rausgeflogen sind, im Bundesrat ih­ren Fraktionsstatus halten konnten. Ich kann mich erinnern, wir haben einmal darüber geredet, dass man immer wieder merkt, dass Dankbarkeit keine politische Kategorie ist. Soweit ich weiß, ist dir das nämlich nie gedankt worden, und es ist auch nie die damalige Klubobfrau der Grünen zu dir gekommen und hat gesagt: Danke, dass du dich dafür eingesetzt hast! Schade, aber vielleicht können die restlichen, verbliebenen Grünen daraus noch etwas lernen.

Lieber Edgar! Ich wünsche dir alles Gute! Ich weiß, du hast noch viele Aufgaben. Das ist nur eine der Aufgaben, die du jetzt aufgibst. Daran merke ich auch, wie lange auch ich schon hier bin. Ich kenne dich ja jetzt auch schon seit fast zwölf Jahren, denn ich bin Ende 2006 gekommen, und jetzt haben wir Mitte 2018, also auch schon eine halbe Ewigkeit, muss man sagen. Danke für die Zusammenarbeit, die immer wirklich nicht nur freundschaftlich, sondern auch alemannisch-korrekt war, auch uns gegenüber. Das ist ja ein schöner Zug von euch. Und dir alles Gute für all deine Aufgaben, die du ja trotzdem noch bei dir zu Hause hast. Bleib gesund, lass es dir gut gehen im Kreis deiner Familie, besuch uns ab und zu! Und wenn ich meinen Sohn, der in Vorarlberg lebt, besuche, dann werde ich mich, wenn ich darf, bei dir melden. (Bundesrat Mayer: Die Getränke sind bezahlt!) Alles, alles Liebe! (Beifall bei FPÖ und ÖVP sowie bei Bun­desrätInnen der SPÖ. – Bundesrat Mayer erhebt sich von seinem Platz und bedankt sich bei Bundesrätin Mühlwerth.)

17.41

Vizepräsident Ewald Lindinger: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Karl Bader. Ich erteile ihm dieses.