15.27

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Ing. Norbert Hofer: Mei­ne sehr verehrten Damen und Herren! Ich bedanke mich vor allem für das Lob, das an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgesprochen wurde. Man kann sich vorstellen, wie viel Arbeit in so einem Bericht steckt, wie viel Fachwissen hier vorhanden ist.

Ich habe das große Glück, in einem Ministerium arbeiten zu dürfen, wo besonders viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz hervorragende Arbeit leisten, wo es sehr viel an Kontinuität gibt, weil man sich in diese Themen wirklich einarbeiten muss.

Ich darf auch eines vielleicht noch ergänzen, Herr Bundesrat: Da Sie gesagt haben, es gibt keine Autoindustrie, muss ich entgegnen: Wir haben keine Automarke mehr, leider, aber wir haben doch mit Magna ein Unternehmen, das Autos komplett baut, nämlich den Jaguar I-Pace, ein Elektroauto, und den Jaguar E-Pace. Beide Modelle werden in Graz komplett gebaut. Das Fachwissen ist also vorhanden.

Es gibt auch viele andere Unternehmen, die da sehr tüchtig sind. Wir haben im Bereich Autoindustrie beziehungsweise Autozulieferindustrie sehr viel Fachwissen, sehr viele Mitarbeiter, aber halt leider keine Automarke mehr in Österreich. Vielleicht ändert sich das irgendwann wieder.

Sie haben in Ihren Reden auch ein bisschen angesprochen, was es gesellschaftlich bedeuten kann, was wir hier in diesem Bericht lesen. C-ITS-Systeme werden in Öster­reich ab dem nächsten Jahr auf der West Autobahn zur Verfügung stehen. Volkswa­gen – ich muss jetzt leider diesen Namen wieder aussprechen, ohne Schleichwerbung machen zu wollen (Bundesrat Weber: Keine Schleichwerbung!) – wird die erste Marke sein, die dieses Kommunikationskonzept ab 2019 in den Fahrzeugen einsetzen wird, und man wird dann 2019 auf der West Autobahn in Österreich dieses System testen können.

Es bringt sehr, sehr viel Sicherheit. Man sieht viel rascher, welche Probleme es viel­leicht viele Kilometer weiter vorne geben könnte, ob es eine rutschige Fahrbahn gibt, ob es andere Sorgen gibt. Also das bringt mehr Sicherheit auf den Straßen.

Aber was bringen all diese Systeme auch gesellschaftlich? – Wir haben, Sie haben vielleicht die Debatte verfolgt, in Großbritannien die Diskussion, was eigentlich noch Arbeitszeit ist. Viele Menschen, die jetzt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit fahren, starten nämlich unterwegs das iPad, machen den Laptop auf und beginnen, ih­re E-Mails zu beantworten.

Wenn wir jetzt autonomes Fahren umsetzen – und das wird kommen –, wird es genau so sein. Die Leute werden sich ins Auto setzen, werden autonom zur nächsten U-Bahn­station beziehungsweise Bahnstation oder Stadtseilbahnstation gebracht werden, werden dann in die Stadt einfahren und werden in dieser Zeit, in der sie selbst nicht aktiv am Steuer sind, mit großer Sicherheit beginnen, ihre Arbeit mit zu erledigen. Also wie bewertet man in Zukunft diese Arbeitszeit? Einschließlich des Wegs ins Büro, an den Arbeitsplatz und auch wieder retour? Das sind neue Herausforderungen, denen sich die Politik widmen muss.

Auch hier muss es Gerechtigkeit geben, weil all das, was ein Mensch ins Unternehmen einbringt, ja auch bewertet werden muss. Es ist eine schöne neue Welt, es macht uns vieles leichter, aber wir müssen rechtzeitig darauf reagieren, damit wir die richtigen Rahmen setzen, damit diese schöne neue Welt nicht aus dem Ruder gerät. (Allgemei­ner Beifall.)

15.30