19.45

Bundesrat David Egger (SPÖ, Salzburg): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher, falls Sie noch zuschauen! Danke, Kollegin, für die amüsante Beschreibung der Doping­kontrolle – das hat uns sehr gefreut.

Ich kann mich dem, was meine Vorrednerinnen und Vorredner gesagt haben, nur an­schließen. Dieser Vorstoß mit diesem Gesetz ist natürlich sehr begrüßenswert, sorgt für Fairness, sorgt für Transparenz, denn Doping ist – ich glaube, da sind wir uns einig – kein Kavaliersdelikt. Das ist nichts anderes als Betrug. Wie die Umsetzung im Spitzen­sport ausschauen soll, können wir uns wahrscheinlich in Bezug auf Kontrolle und Kapazi­täten gut vorstellen; wie es im Breitensport sein soll, ist wahrscheinlich noch offen. Das sollte noch geklärt werden.

Eine Bitte hätte ich auch: Auf europäischer Ebene wäre es wahrscheinlich wichtig, dass es da einheitliche Strafen gibt, dass es da keine Vor- und Nachteile gibt, wie lange ein Sportler oder eine Sportlerin gesperrt ist.

Ich möchte die Chance nutzen – ich habe in meiner letzten Rede in der vorhergegange­nen Sitzung schon auf die Empathie der Bundesregierung hingewiesen ‑, um etwas an­zubringen, was ich als Sozialdemokrat einfach sagen muss: Das PR-Budget in der Höhe von 210 Millionen Euro hätte man für eine flächendeckende Umsetzung der täglichen Turnstunde in den österreichischen Schulen verwenden können, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Schererbauer.)

Da nächste Woche bekanntlich Weihnachten kommt, möchte ich Ihnen, Herr Vizekanz­ler, bitte noch schnell etwas mitgeben: Mir persönlich als leidenschaftlichem Sportler blutet das Herz. Ich bekomme SMS, Anrufe, viele, viele E-Mails von Vereinen, deren Sponsoren abspringen, die nicht wissen, wie es weitergeht, die keine Planungssicherheit haben. Die hängen oft an den Buffeteinnahmen, an den freiwilligen Spenden, an der Trinkgeldkassa und so weiter und wissen jetzt wirklich nicht, wie sie die nächste Saison – die sind wirklich engagiert – planen sollen. Denen sollte man ganz, ganz schnell Pla­nungssicherheit geben. Diesbezüglich möchte ich noch einmal ein Dankeschön an den Salzburger Landesrat Stefan Schnöll und an den Vizebürgermeister der Stadt Salzburg Bernhard Auinger aussprechen, denn die haben ganz, ganz schnell, rasch und unbüro­kratisch für Hilfe gesorgt. Ich bitte darum, dieses Lob weiterzugeben. (Beifall bei der SPÖ sowie der Bundesrätin Zeidler-Beck. – Zwischenruf der Bundesrätin Eder-Gitschthaler.)

Es gibt da eine Verlängerung, habe ich heute gehört, bis ans Ende des ersten Quartals nächsten Jahres, man muss da aber ein bisschen weiter denken, denn die laufende Sai­son geht oft bis in den Sommer. Wir wissen noch nicht, wie lange uns dieses Virus im Griff hat, deswegen sollte man da ganz, ganz schnell handeln. Es sind die vielen Sport­vereine, wo es so viele Ehrenamtliche gibt, wo so viel Herzblut in den Nachwuchssport, in den Kindersport, in die Jugendförderung hineinfließt, wo man Teamgeist lernt, der Charakter geformt wird, wo man den Ehrgeiz, die Zielstrebigkeit, dieses Gespür für Tak­tik und Ausdauer lernt. Ich selbst denke immer gerne an meine sportliche Laufbahn, auch wenn es nur ein bisschen im Hobby- und Halbamateurbereich war.

Wir haben uns in Salzburg auch immer dafür eingesetzt, dass Kinder und Jugendliche mit den richtigen Hygienemaßnahmen weiterhin im Freien Sport machen können, kön­nen sollen, weil das Zusammenkommen enorm wichtig für die Kids ist. Bitte lassen Sie das in Ihre zukünftigen Entscheidungen miteinfließen!

Die Frage hat sich eh schon erübrigt, meine Fraktionschefin hat mir da bereits vorgegrif­fen: Bitte antworten Sie auf die Unsicherheit, die heute in den Medien immer mehr aufge­taucht ist, denn die Menschen haben sich Planungssicherheit nicht nur vor den Feier­tagen, sondern auch nach den Feiertagen verdient. (Beifall der Bundesrätin Schumann.)

Sehr geehrte Damen und Herren, falls wir uns nicht mehr sehen, wünsche ich Ihnen frohe Weihnachten. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ, bei BundesrätInnen der ÖVP sowie des Bundesrates Schererbauer.)

19.49

Vizepräsidentin Mag. Elisabeth Grossmann: Nun ist Herr Bundesrat Thomas Sche­rerbauer zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Kollege.