8660 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Bundesrates

 

Bericht

des Ausschusses für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft

über den Bericht über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft (Grüner Bericht 2011) (III-446-BR/2011)

Die Einkommenssituation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft hat sich im letzten Jahr deutlich verbessert. Der Grüne Bericht weist für das Jahr 2010 eine Einkommenssteigerung von 20% auf durchschnittlich 22 863 € je Betrieb aus. Vor dem Hintergrund des Einkommensrückgangs um 28% im Jahr 2009 kann dies als eine erfreuliche Entwicklung gesehen werden, das Einkommensniveau der Jahre 2007 und 2008 konnte aber bei weitem nicht erreicht werden.

Die aktuelle Einkommenssituation wird dabei vor allem auf höhere Preise für Getreide, Öl- und Eiweißfrüchte sowie Hackfrüchte zurückgeführt. Gestiegene Erträge konnten auch bei den tierischen Produkten verzeichnet werden, dies insbesondere aufgrund des höheren Milchpreises. Eine positive Entwicklung stellt der Bericht zudem auch bei Rindern und Geflügel fest, lediglich auf dem Schweinesektor stagnierten die Erträge. Die öffentlichen Gelder wiederum stiegen um 2%, vor allem wegen höherer ÖPUL-Zahlungen im Rahmen von Flächenausweitungen. Erhöht hat sich allerdings auch der Aufwand, und zwar um 3%, worin der Bericht die Ursache für das Zurückbleiben der Einkommen gegenüber den Jahren 2007 und 2008 sieht.

Insgesamt verbuchten alle Betriebsformen mit Ausnahme der Dauerkulturbetriebe 2010 steigende Einkünfte. Aufgrund der gestiegenen Erzeugerpreise war bei den Marktfruchtbetrieben mit 44% die kräftigste Einkommenssteigerung zu verzeichnen. Einkommenszuwächse über dem Durchschnitt erwirtschafteten auch die landwirtschaftlichen Gemischtbetriebe (+ 22%) sowie die Veredelungsbetriebe (+ 21%). Die Betriebe mit über 50% Forstanteil sowie die Futterbaubetriebe hatten jeweils ein Einkommensplus von  19%, die Betriebe mit 25 – 50% Forstanteil + 7%. Einzig die Dauerkulturbetriebe mussten Einkommenseinbußen von 5% hinnehmen.

Bei den Bergbauernbetrieben schließlich waren die Einkünfte 2010 mit 22 037 € je Betrieb um 16% höher als im Vorjahr, während sich die Einkünfte der Biobetriebe auf 23 109 € beliefen, was einer Steigerung um 9% gleichkommt.

Der 336 Seiten umfassende Bericht befasst sich neben der Einkommenssituation mit zahlreichen anderen Themen in den Kapiteln Gesamtwirtschaft und Agrarsektor, Produktion und Märkte, Agrarstrukturen und Beschäftigung, Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Nachhaltige Entwicklung der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Landwirtschaft im internationalen Zusammenhang und Empfehlungen der § 7-Kommission.

Der Ausschuss für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft hat den gegenständlichen Bericht in seiner Sitzung am 31. Jänner 2012 in Verhandlung genommen.

Berichterstatter im Ausschuss war Bundesrat Georg Keuschnigg.

An der Debatte beteiligten sich die Bundesräte Ferdinand Tiefnig, Franz Pirolt, Friedrich Reisinger und mit beratender Stimme Bundesrat Efgani Dönmez, PMM.

Bei der Abstimmung wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, dem Bundesrat die Kenntnisnahme des gegenständlichen Berichtes zu empfehlen.

Zum Berichterstatter für das Plenum wurde Bundesrat Georg Keuschnigg gewählt.

Der Ausschuss für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft stellt nach Beratung der Vorlage am 31. Jänner 2012 den Antrag, den Bericht über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft (Grüner Bericht 2011) (III-446-BR/2011) zur Kenntnis zu nehmen.

Wien, 2012 01 31

                              Georg Keuschnigg                                                             Martin Preineder

                                   Berichterstatter                                                                       Vorsitzender