8892 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Bundesrates

 

Bericht

des Ausschusses für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft

über den Bericht über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft 2011 (Grüner Bericht 2012) (III-473-BR/2012 d.B.)

Die wichtigste Aufgabe des Grünen Bericht ist die Darstellung der Einkommenssituation in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft. 2011 war ein gutes Jahr für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern. Die Preise und Mengen bei fast allen agrarischen Produkten verzeichneten eine positive Entwicklung, wodurch es gelungen ist in allen Betriebsformen Einkommenszuwächse zu erzielen. Dadurch konnte der Einkommensrückgang von 2009 ausgeglichen werden.

Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft nahm 2011 um 13,4% auf rund 8,9 Mrd. Euro (davon Landwirtschaft 7,2 Mrd. Euro und Forstwirtschaft 1,7 Mrd. Euro) zu. Innerhalb der Landwirtschaft entfielen 45% bzw. 3,2 Mrd. Euro des Produktionswertes auf die pflanzliche und 45% bzw. 3,2 Mrd. Euro auf die tierische Erzeugung. 10% machten die landwirtschaftlichen Dienstleistungen und Nebentätigkeiten aus. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei an der Bruttowertschöpfung der Volkswirtschaft betrug 2011 rund 1,6%. Der Arbeitseinsatz in der Land- und Forstwirtschaft nahm gegenüber 2010 um 1,1% auf rund 147.800 Jahresarbeitseinheiten (JAE) ab. Der Arbeitseinsatz der nicht entlohnten Arbeitskräfte verringerte sich dabei um 2,1% auf 124.500 JAE und der Arbeitseinsatz entlohnter Arbeitskräfte stieg dagegen um 4,3% auf 23.300 JAE. Das Faktoreinkommen je land- und forstwirtschaftlicher Arbeitskraft stieg gegenüber 2010 markant an (nominell: +17,5%; real: +14,9%).

In der EU-27 stieg das reale Agrareinkommen um 7,1%. Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft lag in 19 Mitgliedstaaten über dem Niveau des Vorjahres.

Die Ergebnisse der Agrarsturukturerhebung 2010 zeigen, dass in Österreich im Jahr 2010 insgesamt 173.317 land- und forstwirtschaftliche Betriebe ermittelt werden konnten. Gegenüber der letzten Vollerhebung im Jahre 1999 hat die Zahl der Betriebe um 20,3% abgenommen, und seit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 hat sich die Betriebsanzahl um 27,5% verringert. Laut Agrarstrukturerhebung 2010 wurde von den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben eine Gesamtfläche von 7.348.000 ha bewirtschaftet, davon entfielen auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) 2.880.000 ha und auf die forstwirtschaftlich genutzte Fläche (FF ) 3.406.000 ha.

Im Jahr 2011 machten die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft je Betrieb im Durchschnitt aller Testbetriebe 30.310 Euro (+33%) aus. Die Erträge von 96.525 Euro je Betrieb erhöhten sich gegenüber 2010 um 15%. Damit konnte der massive Einkommensrückgang des Jahres 2009 erstmals überwunden werden.

Der Ausschuss für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft hat den gegenständlichen Bericht in seiner Sitzung am 5. Februar 2013 in Verhandlung genommen.

Berichterstatter im Ausschuss war Bundesrat Ferdinand Tiefnig.

Gemäß § 30 Abs. 2 GO-BR wurde beschlossen, Bundesrat Efgani Dönmez, PMM mit beratender Stimme an den Verhandlungen teilnehmen zu lassen.

An der Debatte beteiligten sich die Bundesräte Georg Keuschnigg, Friedrich Hensler und Robert Zehentner.

Bei der Abstimmung wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, dem Bundesrat die Kenntnisnahme des gegenständlichen Berichtes zu empfehlen.

Zum Berichterstatter für das Plenum wurde Bundesrat Ferdinand Tiefnig gewählt.

Der Ausschuss für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft stellt nach Beratung der Vorlage am 05. Februar 2013 den Antrag, den Bericht über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft 2011 (Grüner Bericht 2012) (III-473-BR/2012 d.B.) zur Kenntnis zu nehmen.

Wien, 2013 02 05

                               Ferdinand Tiefnig                                                              Martin Preineder

                                   Berichterstatter                                                                       Vorsitzender