1367/J-BR BR
 
der Abg. Mag. Gudenus und Kollegen
an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales
betreffend GSM - verursachte Störgeräusche in Hörgeräten
parallel mit dem zügigen Ausbau des GSM - Netzes in Österreich
häufen sich Beschwerden von Hörgerätebenutzern über lästige
Störgeräusche, die die Funktion des Gerätes wesentlich beein -
trächtigen, wenn ein GSM - Teilnehmer in der Nähe telephoniert
oder der Hörgeräteträger sich in der Nähe einer GSM - Station
befindet.
In einer TV - Sendung kündigte der Direktor einer Hörgeräte -
vertriebsfirma an, entstörte Hörgeräte höherer Preiskategorien
um einen Mehrpreis von öS 500, - anbieten zu wollen. Ein Fach -
verkäufer derselben Firma erklärte jedoch gegenüber einer
Interessentin, derzeit sei kein Hörgerät handytauglich, eine
Entstörung von Funksignalen sei technisch nicht machbar, da
eine Ummanmeldung aller betreffenden Teile das Volumen des
Geräts so vergrößern würde, daß der Tragekomfort nicht mehr
gegeben sei.
Für ein Hörgerät besserer Qualität zahlt die Krankenkasse
derzeit ca. ÖS 14.000,-, der Selbstbehalt des Patienten beträgt
je nach Staffelung zusätzlich ca. öS 10.000,-. Trotzdem sind
GSM - verursachte Störgeräusche anscheinend unvermeidbar.
Es ist nicht einzusehen, daß eine neue, offenbar fehlerhafte
Technologie zu Dumpingpreisen den Markt überschwemmen darf,
ohne die Mindestvoraussetzungen einer Entstörung aufzuweisen,
während bewährte und medizinisch notwendige Geräte dadurch
ihre Gebrauchsfähigkeit einbüßen.
Daher stellen die unterzeichneten Bundesräte an die Frau
Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales die
nachstehende
Anfrage:
1. Was haben Sie bisher angesichts des Problems der GSM - ver -
ursachten Störgeräusche in Hörgeräten unternommen ?
2. Stimmt es, daß die Funkentstörung von Hörgeräten derzeit
technisch nicht machbar ist ?
3. Wenn nein: welche Mehrkosten entstehen pro Hörgerät für
die Funkentstörung ?
4. Wer soll nach Ihrer Auffassung diese Kosten tragen ?
 
5. Wie lautet Ihre Stellungnahme zu dem Umstand, daß eine
neue, offenbar fehlerhafte Technologie zu Dumpingpreisen
den Markt überschwemmen darf, ohne die Mindestvoraus -
setzungen einer Entstörung aufzuweisen, während bewährte
und medizinisch notwendige Geräte dadurch ihre Gebrauchs -
fähigkeit einbüßen oder um teures Geld entstört werden
müssen ?
6. Haben Sie den für den Ausbau des GSM - Netzes zuständigen
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr bereits ver -
anlaßt, den GSM - Betreibern entsprechende Auflagen zu
erteilen, die das problemlose Benützen von Hörgeräten
garantieren, selbst wenn
a) ein GSM -Teilnehmer in der Nähe eines Hörgeräteträgers
telephoniert,
b) der Hörgeräteträger sich in der Nähe einer GSM - Station
befindet ?
7. Was haben Sie beim Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr in dieser Sache erreicht ?