1550/J-BR BR
 

Anfrage
 
der Bundesräte Dr. Bösch
und Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend Platznot an höheren Schulen
 
Gemäß SchOG ist die Klassenschülerzahl mit 30 limitiert. Doch an den höheren Schulen
wird diese Zahl immer häufiger überschritten, was auch durch die jüngste Schulstatistik
des ÖSTAT bestätigt wird: 19,2 % aller Klassen an den BHS und 11‚3 % der AHS-
Klassen haben mehr als 30 Schüler. Pressemeldungen zufolge beklagt auch der Landes-
verband der Elternvereine in Vorarlberg, daß besonders in diesem Bundesland die Platz-
not an höheren Schulen am ärgsten sei. Da dieser Zustand weder für Schüler noch für
Lehrer befriedigend ist, sollte diese Situation umgehend durch geeignete Maßnahmen -
wie z.B. durch die Schaffung zusätzlicher Klassen verbessert werden.
 
Die unterzeichneten Bundesräte stellen daher an die Bundesministerin für Unterricht und
kulturelle Angelegenheiten nachstehende
 

Anfrage
 
1. Wie hoch ist der Prozentsatz überfüllter Klassen an den österreichischen Schulen,
gegliedert nach Schultyp, Bundesland, Schulstufe und Prozentsatz der Überschrei-
tung?
2. Aus welchen konkreten Gründen ist die Platznot an höheren Schulen gerade in Vor-
arlberg so hoch?
3. Sind Ihnen konkrete Fälle bekannt, wonach die Klassenschülerzahl um mehr als die
erlaubten 20 % überschritten wird und wenn ja, was sind die Gründe dafür?
4. Inwieweit halten Sie es für pädagogisch vertretbar, daß der Unterricht unter großer
physischer und psychischer Belastung von Schülern und Lehrern in überfüllten Klas-
sen durchgeführt wird?
5. Bis wann werden Sie entsprechende Schritte setzen, um der Platznot an den Schulen
wirksam zu begegnen, insbesondere welche konkreten Maßnahmen sind sofort und
welche langfristig geplant?