2120/J-BR/2003
Eingelangt am 09.10.2003
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Anfrage
der Bundesräte Prof. Konecny
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Stundenkürzungen an den Schulen
Mit Beginn des Schuljahres 2003/04 trat die
„Wochenstundenentlastungs- und
Rechtsbereinigungsverordnung
2003" des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und
Kultur,
die Stundenkürzungen in allen Schularten bis zu
2 Wochenstunden vorsieht, in Kraft.
Bereits im Vorfeld, rund um die Ankündigung im Frühjahr
2003 über die geplanten
Stundenreduktionen
durch die Bildungsministerin, kam es zu zahlreichen Protest- und
Streikaktionen von LehrerInnen-, Eltern- und Schülerverbänden. Die von
Bildungsministerin
Gehrer anfangs als „Schülerentlastung" bezeichneten Stundenkürzungen
stellten sich nach
und nach - insbesondere im Rahmen der Budgetberatungen - als reine
Einsparungsmaßnahme
im
Unterrichtsbudget heraus.
Eltern und SchülerInnen befürchteten eine Verminderung
des Bildungsangebots, die
LehrerInnen sahen ihre Arbeitsplätze bedroht, insbesondere die jungen
VertragslehrerInnen
mit befristeten Verträgen eine Nichtverlängerung, viele LehramtsstudentInnen
hätten in
Zukunft
keine Chancen auf einen entsprechenden Dienstposten.
Laut APA vom 20. März 2003 betonte die Ministerin, „dass
die Stundenkürzung auch keinen
Lehrer seinen Arbeitsplatz kosten werde. Im Landesbereich gingen jährlich 1.500
Pädagoginnen in Pension, bei den BundeslehrerInnen (AHS, BHS) rund 900. Durch
die
Nichtnachbesetzung vieler dieser Stellen würden Kündigungen vermieden.
Natürlich werde
mit der Stundenkürzung auch ein Einsparungseffekt erzielt".
Die unterzeichneten Bundesräte richten daher an die
Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft
und Kultur nachstehende
Anfrage:
1. Welcher
Einsparungseffekt wird im Unterrichtsbudget durch die Stundenkürzungen
tatsächlich
erzielt?
2. Wie viele
LehrerInnen-Dienstposten - aufgeschlüsselt nach Volksschulen,
Hauptschulen,
AHS, BMHS, BHS - wird es weniger geben?
3. Wie
vielen VertragslehrerInnen - aufgeschlüsselt nach Volksschulen, Hauptschulen,
AHS,
BMHS, BHS - wurden bzw. werden die Verträge nicht mehr verlängert?
4. In wie
vielen Verträgen wurde das Stundenausmaß zurückgenommen und in welcher
Größenordnung,
ausgedrückt in Vollbeschäftigungsäquivalenten?
5. Wie schätzen Sie die Chancen von LehramtsstudentInnen an Pädagogischen
Akademien und Universitäten in Zukunft ein, einen
entsprechenden Dienstposten zu
erhalten?