2130/J-BR/2003

Eingelangt am 27.11.2003
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Anfrage

 

der Bundesräte Gottfried Kneifel
und KollegInnen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation
und Technologie

betreffend

Österreichisches Radwegenetz

Seit Beginn der 80er Jahre erlebt das Fahrrad in Österreich und in Europa eine enorme Re-
naissance. Die Potentiale des Fahrradtourismus sind sowohl in strukturschwachen ländli-
chen Regionen als auch entlang der österreichischen Flüsse und im Donauraum zu einem
wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Hinzu kommt noch, dass das Fahrrad vor allem in
Ballungsgebieten immer größere verkehrspolitische Bedeutung bekommt.

Das Verkehrssicherheitsprogramm 2000 - 2010 gibt die Leitlinien für Maßnahmen vor, die in
Österreich in Bezug auf die Hebung der Verkehrssicherheit gesetzt werden. Die derzeitige
Fahrrad-Verordnung ist ebenfalls ein gutes Instrument zur Hebung der Verkehrssicherheit.
Weiters ist es notwendig, die Straßenverkehrsordnung und entsprechende Rahmenregelun-
gen noch „Radfahrer-freundlich" zu gestalten. Ziel ist es, zu einem guten Miteinander von
motorisiertem und nichtmotorisiertem Verkehr zu kommen. Dazu zählt auch die Möglichkeit
des Fahrradtransportes im öffentlichen Personenverkehr (sowohl im Nah- als auch im Fern-
verkehr).

Die unterzeichneten Bundesräte stellen daher an den Bundesminister für Verkehr, Innovation
und Technologie nachstehende

ANFRAGE:

  1. Die Hebung der Verkehrssicherheit nimmt im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie einen hohen Stellenwert ein. Welche Maßnahmen
    sind seitens des Ministeriums diesbezüglich zum Schutz der Radfahrer geplant,
    um zu einem Mehr an Sicherheit für den Radfahrverkehr zu gelangen?

 

  1. Seit der letzten Novelle zum Bundesstraßengesetz hat der Bund durch die „Verlängerung der Bundesstraßen B" nur mehr die Kompetenz für das hochran-
    gige Straßennetz (Bundesstraßen A, also Autobahnen und Schnellstraßen).
    Grundsätzlich sind daher für den Bau und die Erhaltung der Radwege entspre-
    chend dem Subsidiaritätsprinzip die Länder und die Gemeinden zuständig. Da
    aber - vor allem in den Ballungsräumen und Städten - das Rad auch für den Be-
    rufsverkehr immer mehr zu einer echten Alternative wird, sollte diese umwelt-
    freundlichste Art der Fortbewegung auch seitens des Bundes unterstützt werden.
    Ist es in diesem Sinne denkbar, dass aus diesen verkehrspolitischen Überlegun-
    gen heraus der Bau von Radwegen auch seitens des Bundes gefördert werden
    könnte?
  2. Welche Maßnahmen beabsichtigt das Verkehrsministerium zu treffen, damit eine
    optimale verkehrspolitische Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Gemein-
    den in Bezug auf den Auf- und Ausbau des Fahrradnetzes erfolgen kann?
  3. Eine bessere Vernetzung des Fahrrades mit allen Verkehrssystemen - insbeson-
    dere im gesamten öffentlichen Personenverkehr - ist verkehrspolitisch notwen-
    dig. Als Stichworte seine hier z.B. „Bike & Ride", Fahrradmitnahme, etc.) genannt.
    Mit welchen konkreten Maßnahmen wird das Bundesministerium für Verkehr, In-
    novation und Technologie auf eine bessere Vernetzung des Fahrrades mit den
    anderen Verkehrsmitteln hinwirken?
  4. Wie wirkt das Ministerium darauf hin, die Fahrradmitnahme in allen Angeboten
    des öffentlichen Personenverkehrs einfach, kostengünstig und verbraucher-
    freundlich zu gestalten?