2132/J-BR/2003
Eingelangt am 27.11.2003
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Anfrage
der vom Vorarlberger Landtag entsandten Bundesräte
(Jürgen Weiss, Christoph Hagen und Ilse
Giesinger)
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Aufwertung der Gesundheitsvorsorge an Schulen und der Schulärzte
Der Vorarlberger Landtag hat mit Entschließung vom 12.
Dezember 2003 die Landesregierung
aufgefordert,
„an die Bundesregierung bzw. an die zuständigen Bundesministerien für
Unterricht
und Gesundheit mit der Forderung heranzutreten, dass
1. das für bestimmte
Schultypen geltende Unterrichtsprinzip "Gesundheitserziehung" und
"Erste
Hilfe" mit den bereits bestehenden Unterrichtsmodellen koordiniert und
evaluiert wird,
2. hinkünftig
"Gesundheitserziehung" und "Erste Hilfe" altersbezogen und
fächerübergreifend
noch stärker in den Unterrichtsfächern aller Schulstufen verankert wird,
3.
Vorsorgeuntersuchungen für Schülerinnen und Schülerin allen Schulen Österreichs
hinkünftig
nach dem Vorarlberger Schuluntersuchungs-Programm durchgeführt werden, wobei
das
Vorsorge-Untersuchungsprogramm
jeweils den neuesten medizinischen Erfordernissen
angepasst
und laufend evaluiert werden soll,
4. für alle Landes-
und Bundesschulen ein Modell entwickelt wird, mit dem eine Aufwertung des
derzeitigen
Schularztsystems dahingehend erfolgt, dass Schulärzte
in Ergänzung zu ihrer
bisherigen
Tätigkeit im Rahmen der Schuluntersuchungen
hinkünftig auch als Gesundheits-
Mediator
in den Unterricht miteingebunden werden bzw. diesen ergänzen,
5. ein neues Schularztsystem auch im Hinblick auf die Finanzierung neu geregelt wird,
insbesonders durch Finanzierungsbeiträge des Bundes (zB
Fonds „Gesundes Österreich") und
der Sozialversicherungsträger."
Der diesem Beschluss
zu Grunde liegende Antrag war wie folgt begründet:
„Repräsentative Befragungen über wichtige oder sehr
wichtige Faktoren für die Lebensqualität des
Einzelnen
belegen, dass der "Gesundheit" zumeist Werte um die 90 Prozent
zukommen. Zur
Realisierung
des allgemeinen Wunsches - möglichst lange gesund leben zu können - ist neben
den
nicht
oder nur kaum beeinflussbaren genetischen Voraussetzungen eines Menschen, eine
Sensibili-
sierung
des eigenen Verhaltens - des Gesundheitsbewusstseins - entscheidend. Mit dieser
Sensi-
bilisierung kann nicht früh genug begonnen werden, haben doch die heutigen
Risikofaktoren wie
etwa Bewegungsmangel, Ernährungsfehler, Suchtverhalten, ihren Ursprung bereits
im Kindes-
alter.
Idealerweise erfolgt die
Weichenstellung zu einem gesunden Leben schon im Elternhaus. Um aber
möglichst allen Kindern gleiche Chancen zukommen zu lassen, ist
eine stärkere Verankerung der
Gesundheitserziehung an Schulen
unumgänglich. Dazu zählt ein altersbezogener und fächerüber-
greifenden Unterricht ebenso, wie
eine Aufwertung der Schulärzte dahingehend, dass diese in
Ergänzung zu den bisher üblichen
schulärztlichen Vorsorgeuntersuchungen neu als Gesundheits-
Mediator den Unterricht ergänzen bzw. miteingebunden werden.
Aufgrund der generellen Vorreiterrolle Vorarlbergs im
Bereich der Vorsorgemedizin sowie einer
Reihe
seitens des aks - Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin - bereits ins
Leben gerufener
Initiativen
zur Hebung des Gesundheitszustandes von Schülerinnen und Schülern, ist es nahe-
liegend,
dass ein weiterer Impuls zur zukünftigen Entwicklung wiederum von unserem Land
ausgeht."
Daher richten die unterzeichneten Bundesräte an die Frau
Bundesministerin für Gesundheit und
Frauen
folgende
Anfrage:
In welcher Weise
werden Sie den Forderungen des Vorarlberger Landtags Rechnung tragen?