2228/J-BR/2004
Eingelangt am 20.07.2004
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Anfrage
der Bundesräte Schimböck
und GenossInnen
an den
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend personelle Ausstattung der Bundeswettbewerbsbehörde
Die
Bundeswettbewerbsbehörde zeigt in ihrem Tätigkeitsbericht von 1. Juli 2003 bis
30. April
2004 ihre prekäre Personalsituation auf.
Wörtlich heißt es in dem Bericht "Die BWB steht
derzeit personalmäßig auf der Ebene etwa der Wettbewerbsbehörde Zyperns und
Islands; fast
alle Wettbewerbsbehörden Europas sind inzwischen deutlich besser - zum Teil
extrem weit
besser - ausgestattet."
Dem steht ein
Zumehmen von tatsächlichen und behaupteten Fällen von
Wettbewerbsverletzungen in Österreich gegenüber.
Dazu kommt, dass - wie die OGH-Entscheidung zur Reduktion der Provision
für Briefmarken
für die Verschleißer von sieben auf
zwei Prozent - nachgebessert auf drei bzw. 3,25 Prozent -
anschaulich dokumentiert - die aktuelle
legistische Situation keinen ausreichenden
Rechtsschutz für kleine Unternehmen im Wettbewerbsrecht gewährleistet.
Die zunehmende Verlagerung der Umsätze von Klein- und Mittelbetrieben zu
den Konzernen
ist weitgehend auf die günstigere Wettbewerbssituation der Großbetriebe
zurückzuführen, die
manchmal hart an der Grenze des Missbrauchs ausgenutzt wird.
Die Situation verschärft sich für kleine Unternehmen auch durch das
Weiterführen von
Konzernen, die durch eine Insolvenz "entschuldet" wurden und von den
neuen Eigentümern
unter Beibehaltung des bisherigen Marktauftrittes weitergeführt werden.
Die
unterzeichneten Bundesräte richten daher an den Bundesminister für Wirtschaft
und
Arbeit nachstehende
Anfrage:
1.
Kann die
Bundeswettbewerbsbehörde mit ihren personellen Ressourcen Ihre
Aufgabenstellung erfüllen?
2.
In welchem Verhältnis steht die personelle Ausstattung der BWB zu ihren
Aufgabenstellungen im Vergleich zu anderen, vergleichbaren Behörden in den
Mitgliedstaaten der EU und wie
unterscheiden sich Aufgabenstellung und personelle
Ausstattung konkret im Vergleich der
bisherigen 15 EU-Staaten?
3.
In welcher Weise
wird der im Tätigkeitsbericht aufgezeigten Unterbesetzung
Rechnung getragen?
4.
Sind Sie der Meinung dass das aktuelle Wettbewerbsrecht einen
ausreichenden
Rechtsschutz für Klein- und Mittelbetriebe gewährleistet, wenn ja - warum, und
wenn
nein, welche
Schritte zur Verbesserung der Situation werden Sie setzen?
5.
Plant Ihr Ressort
eine Weiterentwicklung des Wettbewerbsrechtes und wenn ja, nach
welchen Maßgaben?