2373/J-BR/2005
Eingelangt am 01.12.2005
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Anfrage
der Bundesräte Ing. Einwallner
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend Einstellung der
Produktionssubventionen für das „aktionstheater ensemble" durch
den Bund
Das „aktionstheater ensemble"
präsentiert derzeit gleich zwei Produktionen: Das neue Stück
„Glück®", eine Reflexion über Reichtum
und Siechtum, Familie und Gewaltanwendung,
Träume und Albträume sowie das schon im Sommer in Bregenz und Wien erfolgreich
uraufgeführte Stück „Schlachtfest", eine Parabel über Migration und
Ausbeutung, Fremdsein
und Allmachtsphantasie. Gerade zum Gedenk-
und „Gedankenjahr" 2005 einmal mehr
kontroverse und aktuelle Themen.
Nach 16 Jahren kontinuierlicher Arbeit,
über 55.000 BesucherInnen in 30 Produktionen, einer
Gesamtauslastungsquote von 93% wurden die
Subventionen für das „aktionstheater
ensemble" fast zur Gänze gestrichen. Lediglich für die Produktion
„Schlachtfest" und dessen
Aufführung in Wien wurde ein
Fahrtkostenzuschuss, Diäten und die Unterbringung der
Ensemblemitglieder gewährt.
Während etwa die
Stadt Wien durch Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny sowie die
Städte
Bregenz und Dornbirn die offensichtliche Notwendigkeit und die stets daraus
resultierende
Resonanz der Arbeit des Theaters zu würdigen wissen, hält es der Subventions-
Beirat des Bundeskanzleramtes für
angemessen, dem Theater die Bundes-Subventionen und
somit notwendige finanzielle Ressourcen zu entziehen.
Zur Aufklärung der
offenen Fragen richten daher die unterzeichneten Bundesräte an den
Bundeskanzler
nachstehende
Anfrage:
1.) Ist es richtig, dass der Bund die
Subventionen für das „aktionstheater ensemble" einstellt?
Wenn ja, mit welcher Begründung wurden die Subventionen eingestellt?
2.) Nach welchen Kriterien und Richtlinien werden Subventionen gewährt?
3.)
Wie hoch waren die Subventionen für das „aktionstheater ensemble" in den
letzten Jahren
beginnend mit dem Jahr 2000?
4.) Warum wurde dem
„aktionstheater ensemble" erst Ende 2005 mitgeteilt, dass es für dieses
Jahr keine Förderungen bekommt?
5.) Wie schnell werden Subventionsansuchen üblicherweise bearbeitet?
6.) Wie lässt
sich diese Streichung der Subventionen für das „aktionstheater ensemble"
mit
dem
Ziel der Bundesregierung vereinbaren, die Mehrjährigkeit von Förderverträgen
einzuführen,
um eine bessere Planbarkeit zu gewährleisten, wie dies im
Koalitionsübereinkommen
2000 angekündigt wurde?
7.) Wie
stehen Sie zur Absicht von Staatssekretär Morak, kulturelle Aktivitäten in den
Bundesländern
vermehrt zu fördern, was einen eindeutigen Widerspruch zum hier
vorliegenden Fall
darstellt?