2420/J-BR/2006
Eingelangt am 05.07.2006
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Anfrage
der Bundesräte Wiesenegg
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Zusammenlegung der Dritten Klassen des Schuljahres 2006/07 an der
Volksschule Reutte
Die Eltern der diesjährigen Zweiten Klassen der
Volksschule Reutte wurden von der
Schulleitung über die drohende Zusammenlegung der bestehenden vier Klassen
zu
drei Klassen
informiert. Die Begründung lautet:
„Einer Beibehaltung der
Teilung in der kommenden 3. Schulstufe kann leider nicht
zugestimmt werden, da die Schülerzahl unter 83 Kindern liegt. Erst ab 83
Kindern
könnte aufgrund von SPF-Kindern eine zusätzliche Klasse genehmigt
werden (§ 17
Absatz 4 des Tiroler Schulorganisationsgesetzes."
Das
heißt, dass die 3a-Klasse des kommenden Schuljahres auf die verbleibenden
drei Klassen
aufgeteilt werden muss.
In diesem Fall wäre die
Aufteilung folgendermaßen vorzunehmen:
3a 28 Schüler davon
9 Schüler mit nicht deutscher Muttersprache
3b
23 Schüler (Integrationsklasse / 2 Kinder mit sonderpäd.
Förderbedarf und nur
12 Stützlehrerstunden) 9 Schüler mit nicht deutscher Muttersprache
3c 28 Schüler davon 8 Schüler mit nicht deutscher Muttersprache
Durch die
hohen Schülerzahlen und den hohen Ausländeranteil ist die Volksschule
Reutte gegenüber
den kleinen Volksschulen in anderen Gemeinden stark
benachteiligt. Die einzige gerechte und den Erfordernissen der heutigen Zeit
entsprechende Lösung wäre eine Absenkung der Schülerzahl.
Die
unterzeichneten Bundesräte richten daher an die Bundesministerin für
Bildung,
Wissenschaft
und Kultur nachstehende
Anfrage:
1.
Warum verschließen Sie sich, die
Klassenschülerhöchstzahlen generell auf 25
bereits ab dem
Schuljahr 2006/07 zu senken?
2.
Warum wird in Ihren Überlegungen dem Umstand, dass es einen hohen
Anteil
von Kindern mit nicht
deutscher Muttersprache gibt, nicht ausreichend
Rechnung getragen?
3.
Warum nehmen Sie in dieser Hinsicht nicht verstärkt auf die
regionalen
Bedürfnisse
Rücksicht?
4.
Warum muss erst
der Finanzausgleich neu verhandelt werden, wenn es
möglich ist so wie bei den 300 zusätzlichen LehrerInnen für
Kinder mit
Sprachproblemen, weitere notwendige
LehrerInnen aufgrund von direkten
Verhandlungen mit dem Finanzminister zur Verfügung zu stellen?
5.
Sind Sie bereit, sofort Verhandlungen mit den jeweiligen
Schulbehörden und
Schulerhaltern dort wo es Probleme gibt, wie z.B. in Reutte, aufzunehmen?