2440/J-BR/2006
Eingelangt am 03.08.2006
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möglich.
Anfrage
der Bundesrätin Konrad, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Lesetests des Ministeriums
Nach Aussagen des
Bildungsministeriums (APA-Aussendung vom 17.4.06 sowie vom
15.5.06) hat sich die Leseleistung der
VolksschülerInnen gegenüber dem
letzten Jahr
gesteigert. Das Ministerium bezieht sich auf eine im April 2006 durchgeführte
Kontrolluntersuchung
an 900 Volksschulkindern aus 40 Klassen, deren Lesekompetenz ein
Jahr zuvor in einer anderen Untersuchung
festgestellt wurde. Als Ergebnis nennt das
Ministerium, dass die Zahl der Kinder mit sehr guter Leseleistung von 45 auf 53
Prozent
gestiegen sei. Die Zahl der Kinder, die eine Leseförderung benötigen, habe sich hingegen
von 16 auf zehn Prozent verringert.
Die besagte Studie ist jedoch öffentlich nicht zugänglich. Es kann daher nicht überprüft
werden, nach welchen Methoden die Untersuchungen durchgeführt wurden, wer diese
durchgeführt hat und
ob die veröffentlichten Daten stimmen oder nicht.
Die unterfertigten BundesrätInnen stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wann wurde der Auftrag für die Durchführung der Lesetest erteilt?
2. Wer hat die Lesetests durchgeführt?
3. Wie lauten die genauen Ergebnisse dieser Tests?
4. Welche wissenschaftliche Methode liegt der Studie zu Grunde?
5. Wird das BMBWK die Ergebnisse veröffentlichen?
6. Wenn ja, wann und in welcher Form werden die Ergebnisse veröffentlicht?
7. Wenn nein, warum nicht?
8.
Wo können wissenschaftliche Methode und
detaillierte Ergebnisse der Studie
nachgelesen werden?
9. Lassen die beiden offenkundig unterschiedlichen Tests einen seriösen Vergleich zu?
10.
Welche Mittel wurden für zusätzliche
Leseförderung, auf die Sie die besseren
Ergebnisse zurückführen, in den Jahren 2004 und 2005 aufgewendet?
11.
Welche Konsequenzen zieht die Bildungsministerin aus den Ergebnissen
der
Lesetests?