2545/J-BR/2007

Eingelangt am 20.07.2007
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Anfrage

der Bundesräte Dr. Erich Gumplmaier

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend Verbesserung der Existenzsicherung bei
längerdauernden AMS-Schulungsmaßnahmen

Als Folge der verbesserten Konjunktur hat sich der Bedarf der
Wirtschaft nach gut qualifizierten Arbeitskr
äften spürbar
erhöht und in den Medien zu heftigen, leider oft wenig
sachlichen Diskussionen
über einen bestehenden bzw. drohenden
Fachkr
äftemangel und zielführende Gegenmaßnahmen geführt.
Die Bundesregierung hat das AMS beauftragt die

Ausbildungskapazitäten zu verdoppeln. Gegenwärtig erstellt das
AMS die notwendigen Detailplanungen für diese
Bildungsoffensive Metallfachkr
äfte.

Das Angebot entsprechender Ausbildungsplätze durch das AMS ist
ein wichtiger Schritt um aus dem Pool der (gering
qualifizierten) Arbeitslosen Fachkr
äfte heranzubilden.
Zahlreiche interessierte Arbeitsuchende können diese Angebote
aber nicht in Anspruch nehmen. Ein wichtiger Grund ist die
geringe finanzielle Absicherung die f
ür einen längeren
Zeitraum (bei Ausbildungen mit Lehrabschluss sind das immerhin
1,5 bis 3 Jahre) nicht ausreicht. Das ober
österreichische AMS-
Landesdirektorium ist angesichts der Erfahrungen als
Bundesland mit der h
öchsten Schulungsquote an den AMS-
Verwaltungsrat und den Vorstand mit einem entsprechenden
L
ösungsvorschlag herangetreten: Demnach sollen TeilnehmerInnen
an längerdauernden Schulungsmaßnahmen einen

Qualifizierungsbonus erhalten. Eine ähnliche Funktion erfüllt
das Stipendium im Rahmen von Arbeitsstiftungen - mit Erfolg.
Dieser Qualifizierungsbonus soll nach Ausbildungsdauer
gestaffelt als Zuschlag zum DLU- bzw. ALG-Bezug gew
ährt
werden. Da dieser Vorschlag bereits vor knapp 1 Jahr an die


AMS-Bundesorganisation herangetragen wurde, bislang aber
diesbezüglich keine entsprechenden Beschlüsse und Anpassungen
auf gesetzlicher bzw. Richtlinienebene erfolgte , stellen die
unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister f
ür
Wirtschaft und Arbeit folgende

ANFRAGE:

1)  Gibt es entsprechende Berechnungen im Ministerium bzw. im
AMS welche Kosten ein derartiger Qualifizierungsbonus
bundesweit pro Jahr verursachen würde?

2)  Gibt es entsprechende Auswertungen der Schulungsteilnehmer
nach Dauer der Maßnahme und wie hoch die korrespondierenden
Abbruchquoten bei diesen Schulungen sind?

3)  Welche Position vertritt das Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit im AMS-Verwaltungsrat zu diesem Thema?
Wurde ein entsprechender Antrag im Verwaltungsrat eingebracht?

4)  Bestehen gegen den vorgeschlagenen Qualifizierungsbonus
inhaltliche Bedenken oder scheitert die Umsetzung an der
Finanzierung?

5)  Gibt es seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Arbeit alternative Vorschläge zur ausreichenden finanziellen
Absicherung der TeilnehmerInnen an l
änger dauernden AMS-
Schulungsma
ßnahmen?

6)  Wird es für die TeilnehmerInnen an der Bildungsoffensive
Metallfachkr
äfte eine verbesserte Existenzsicherung geben?