2548/J-BR/2007
Eingelangt am 20.07.2007
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möglich.
Anfrage
der
Bundesräte Susanne Neuwirth, Manfred Gruber
und
GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend
"380kV-Netzausbau in Salzburg: Stromtransit-Freileitung oder
Erdverkabelung -
Risiken
und / oder Chancen"
Sechs
Flachgauer ÖVP Bürgermeister haben am 03.07.2007 an die Salzburger
Abgeordneten
einen Offenen Brief
zur 380 kV-Stromtransit-Freileitung durch das Bundesland Salzburg
gerichtet und darin die Abgeordneten ersucht, ihr Anliegen - nämlich den
Einsatz der
Kabeltechnik beim Bau der 380 kV-Leitung durch das Bundesland Salzburg - in
geeigneter
Form auf Bundesebene zu thematisieren und zu unterstützen.
Das österreichische 380
kV-Netzausbaukonzept sieht die Errichtung einer 380 kV
Ringleitung um den zentralen
österreichischen Raum vor, welche über eine Ost-West-Spange
mit den westlichen Bundesländern verbunden wird. Die 380 kV Leitung
"Tauern - St. Peter",
welche die bestehende 220 kV Leitung "Tauern - Salzach - St.
Peter" ersetzen soll ist ein
wesentliches Teilstück dieser 380 kV-Ringleitung. Rechtsgültige
Genehmigungen für diese
380kV Leitung (abschnitt I und II) liegen zur Zeit noch nicht vor.
Gegen die vorgesehene
Trassenführung sowie gegen das Freileitungskonzept des Verbundes
haben sich im Land Salzburg Anrainer- und Bürgerinitiativen gebildet, die
u.a. eine
Erdverkabelung eingefordert haben.
Überdies haben betroffene Gemeinden zur Schonung des
Landschaftsbildes und um einen bestmöglichen Strahlungsschutz
für die Bevölkerung sicher
zu stellen, ebenfalls entsprechende Beschlüsse gefasst.
In einem
Gipfelgespräch mit Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller und LR Sepp Eisl
am
18.April 2007, bei dem auch die
Bürgermeister von Seeham und Berndorf sowie Vertreter der
Salzburg AG und der VERBUND Austrian Power Grid (APG) teilgenommen
haben, wurde
außer Streit gestellt, dass Salzburg die 380 kV braucht. Es wurde
vereinbart, dass externe
Gutachter die Möglichkeit einer (Teil-) Verkabelung unter besonderer
Berücksichtigung der
Netzbetriebssicherheit im Übertragungsnetz prüfen sollen.
Ende Juni 2007 haben sich LR Eisl,
Vertreter der Gemeinden und die APG auf das
Unternehmen KEMA als Gutachter geeinigt.
Das niederländische Unternehmen wird laut
Verbund
überprüfen, ob eine (Teil-)Verkabelung der Salzburgleitung zwischen
Kaprun und
Elixhausen machbar
ist. Das Gutachten soll bis Jahresende vorliegen.
Mit
der Errichtung und dem Betrieb von Stromleitungen ist neben den
ökologischen Fragen
die zentrale Frage
des Strahlenschutzes, nämlich des Schutzes der Bevölkerung vor
gesundheitlichen Risiken durch elektrische
Strahlen im Genehmigungsverfahren zu klären.
Die
unterzeichneten Bundesräte richten daher an die Bundesministerin für
Gesundheit,
Familie und Jugend
nachstehende
Anfrage:
1. Welche internationalen Forschungsergebnisse zu den gesundheitlichen und
ökologischen
Risiken von Freileitungen und Erdverkabelungen liegen dem Ressort
bereits vor?
Welche positiven Erkenntnisse wurden gewonnen?
Welche negativen Erkenntnisse wurden gewonnen?
2. Ist es richtig, dass die
EU-Kommission bereits im Jahre 2003 den Mitgliedsstaaten
empfohlen hat Studien zu erstellen, an
welchen sensiblen Stellen mit einer Verkabelung die
Versorgungssicherheit verbessert werden könnte?
3.
Wenn ja, wurden Studien durch das Ressort in Auftrag gegeben? Wie
lauten die Ergebnisse
dieser Studien?
4. Wenn nein, werden Sie nun derartige Studien in Auftrag geben (Risikoforschung)?
5.
Welche Informationen sind ihnen über das durch das deutsche Bundesumweltministerium
geförderte
Forschungsvorhaben "innovative Konzepte für die Entwicklung der
elektrischen
Infrastruktur zur systemtechnischen Einbindung grosser Kapazitäten
erneuerbarer Energie"
bekannt?
6.
Welche gesundheitlichen Risiken sind dem Ressort bei der Errichtung und
beim Betrieb
einer 220 und einer
380 kV-Freileitung bekannt?
Welche wissenschaftlichen Studien liegen dazu vor?
7. Welcher Mindestabstand der Leitungstrasse zum verbauten Siedlungsgebiet
muss aus
Gründen des Gesundheitsschutzes eingehalten werden?
Welche Strahlenwerte müssen eingehalten werden?
8. Welche konkreten gesundheitlichen Risiken sehen
Sie daher beim Betrieb einer 380 kV
Freileitung in Salzburg?
Gibt es aus Sicht des Ressorts auch Vorteile gegenüber einer Verkabelung?
9. Welche gesundheitlichen Risiken sind dem Ressort
bei der Errichtung und beim Betrieb
einer verkabelten 220 kV und einer 380 kV Leitung bekannt?
Welche wissenschaftlichen Studien liegen dazu vor?
10. Welcher Mindestabstand der Leitungstrasse zum verbauten Siedlungsgebiet
muss aus
Gründen des Gesundheitsschutzes eingehalten werden?
Welche Strahlenwerte müssen eingehalten werden?
11. Welche konkreten gesundheitlichen Risiken sehen Sie Daher bei einer
verkabelten 380
kV-Leitung in Salzburg?
Gibt es aus Sicht des Ressorts auch Vorteile gegenüber einer Freileitung?
12. Welche konkreten ökologischen Nachteile sehen Sie beim Netzausbau
(380 kV) durch
eine Freileitung?
Gibt es aus Sicht des Ressorts Vorteile gegenüber einer Verkabelung?
13. Welche konkreten ökologischen Nachteile sehen Sie beim Netzausbau
(380 kV) durch
Erdverkabelung?
Gibt es aus Sicht des Ressorts Vorteile gegenüber einer Freileitung?
14. Sind Sie der Auffassung,
dass die Ergebnisse des vereinbarten externen Gutachtens
(KEMA), in die weitere Planung des
Verbundes (bzw. Austrian Power Grid) einzufließen
haben?
Wenn nein, warum nicht?
15. Ist aus Sicht des Ressorts eine Erdverkabelung in Salzburg (Tauern -
St. Peter) ökologisch
und technisch
machbar?
Wenn nein, was spricht dagegen?