2604/J-BR/2008
Eingelangt am 21.02.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Bundesrätin
Kerschbaum, Freundinnen und Freunde
an
den Bundesminister für Wirtschaft & Arbeit
betreffend
Monitoring Report der E-Control Versorgungssicherheit Strom - Neue
Projekte
Im o.a.
Monitoring Report ist auf Seite 15 in der Liste der geplanten Projekte
thermischer
und hydraulischer Kraftwerke als Punkt 22 auch ein 800 MWeL-
Kohlekraftwerk in Dürnrohr angeführt. Projektbetreiber ist, laut dieser
Liste, Verbund
ATP und Partner.
Bisher ist über dieses Projekt auch in der betroffenen
Region nichts weiter bekannt
und eine diesbezügliche
Anfrage bei der E-Control (It. UIG) blieb unbeantwortet,
ebenso wie Fragen zum Ausbau der Hochspannungsleitung Dürnrohr/Slavetice)
(Seite 26, Projekt 15), die bereits 2009 in Betrieb genommen werden soll.
Überraschenderweise findet sich nun
auf der Homepage der E-Control ein „neuer"
Monitoring-Report. Dieser unterscheidet sich
von dem bisherigen lediglich darin,
dass das Projekt Kohlekraftwerk Dürnrohr nicht mehr angeführt
ist. Er ist weder als
Änderung, noch
als Neuausgabe gekennzeichnet!
Der Standort
Dürnrohr ist
weder als Ersatz für das vorhandene Kraftwerk, noch als
Standort für ein zusätzliches Kohlekraftwerk geeignet, da die
Nutzung der Abwärme
in der näheren Umgebung nicht effizient möglich ist. Die Leitung Dürnrohr/Slavetice
erhöht den Atomstromimport aus
Tschechien. Diese beiden Projekte widersprechen
daher jeglicher Klimaschutz- und.
Anti-Atompoltik Österreichs.
Die unterfertigten BundesrätInnen stellen daher folgende
ANFRAGE:
1.
Von wann
datiert die Meldung des Projekts „800
MWel Kohlekraftwerk
Dürnrohr" an die E-Control und
wer sind die Betreiber dieses Projekts?
2.
Ist dieses
Projekt als Ersatz des bestehenden Kraftwerks in Dürnrohr gedacht
oder als zusätzliches
Kraftwerk?
3.
Mit welchem Ausstoß an THG und klassischen
Luftschadstoffen aus dieser
Anlage ist zu rechnen?
4.
Wie weit
entspricht ein Kohlekraftwerk ohne thermische Nutzung noch dem
Stand der Technik - insbesondere im Bezug auf
österreichische
Klimaschutzverpflichtungen?
5. Wie hoch ist der Wirkungsgrad der geplanten Anlage?
6.
Kann ein
derartiges Projekt ohne Umweltverträglichkeitsprüfung umgesetzt
werden?
7.
Welche Kraftwerke im Bestand werden bis 2016 sicher bzw. mit großer
Wahrscheinlichkeit
vom Netz genommen (Kapazität
in MW, Jahresarbeit,
Emissionen an THG und klassischen
Luftschadstoffen)?
8.
Wie weit ist
das Projekt einer 2. Leitung Dürnrohr/Slavetice
forgeschritten
(Einreichung, UVP-Verfahren)?
9. Um wie viel erhöht sich dadurch der Stromimport aus Tschechien?
10. Wer betreibt dieses Projekt?
11. Fließen österreichische Fördergelder (Bund, Land) in dieses Projekt?
12.
Wie weit ist
die E-Control verpflichtet, Anfragen It. Umweltinformationsgesetz
zu beantworten?
13.
Wie kam es zur
„Neuauflage" des Monitoring
Reports, warum ist er nicht als
neuer Report gekennzeichnet?
14.
War Ihnen bekannt, dass der Report geändert werden
sollte bzw. geändert
wurde?
15.
Wie verlässlich sind Berichte der E-Control, wenn
sie ohne weitere Erklärung
ein halbes Jahr nach ihrem Erscheinen abgeändert werden
können?
Beilage: Vergleich Tabelle 1
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