2768/J-BR/2010
Eingelangt am 22.07.2010
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Anfrage
der Bundesräte MMag. Barbara Eibinger
Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst
betreffend die Kampagne "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"
Mit der von Ihnen vor kurzem in Begutachtung geschickten Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes soll eine Maßnahme des Nationalen Aktionsplans zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, nämlich die Einführung gesetzlich verpflichtender Einkommensanalysen durch die Unternehmen, umgesetzt werden.
Seit Mitte Juli 2010 wird nun für dieses Vorhaben eine äußerst intensive Inseraten-Kampagne von Ihnen und Bundesminister Hundstorfer betrieben. Unklar ist, welchen Nutzen die Bevölkerung daraus ziehen kann, wurde das Thema "Einkommenstransparenz" doch schon ausreichend öffentlich diskutiert. Zudem lief bereits im Jahr 2009 die Kampagne "gleich=fair", die laut Ihrer Anfragebeantwortung (4778/AB) „Bewusstsein für die Tatsache, dass zwischen Frauen und Männern für gleiche Arbeit nach wie vor große Unterschiede bei den Gehältern bestehen“, schaffen sollte. Diese Kampagne wurde aus Ihrem Budget mit € 312.842,- finanziert; vom Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz kamen noch einmal € 92.484,- dazu.
Weiters wird in diesen fast täglich in den verschiedensten Printmedien veröffentlichten Inseraten auf die Internet-Seite www.youtube.com/user/HeinischHosek verwiesen. Darin heben Sie besonders das "Vorzeigeland Schweden" hervor und stellen die Behauptung auf, dass in Schweden die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede aufgrund der Einkommenstransparenz auf 6 Prozent gesunken wären, ohne dies in irgendeiner Form zu belegen oder nachzuweisen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Bundesräte an die
Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst folgende
Anfrage:
1) Wie lange wird die Kampagne insgesamt laufen?
2) Wie hoch sind die Kosten für die Kampagne seitens Ihres Ministeriums?
3) Welchen zusätzlichen Nutzen zu der Kampagne "gleich=fair" versprechen Sie
sich durch die neue Kampagne "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"?