2937/J-BR/2013

Eingelangt am 17.01.2013
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Anfrage

 

der BR Mag. Bettina Rausch, Martina Diesner-Wais, Mag. Klaus Fürlinger

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend die Einführung eines österreichweiten Studenten-Tickets für die öffentlichen

Verkehrsmittel

Unterschiedliche Initiativen befassen sich derzeit mit dem konkreten Anliegen, die Kosten für Studierende für Fahrten zwischen Wohn- und Studienort günstig zu gestalten. Anlass für viele Initiativen war die Einigung in der Ostregion (Niederösterreich, Wien und Burgenland), das System der Schülerfreifahrt zu erneuern und eine günstige Jahreskarte (um 60 Euro pro Jahr) für Schülerinnen und Schüler im Verkehrsverbund Ost-RegionVOR zu schaffen sowie die kürzlich im Parlament beschlossene Grundlage, die ähnliche Regelungen in allen anderen Bundesländern ermöglicht.

Für Studierende sind die hohen Kosten für die Fahrten von und zum Studienort problematisch, da diese sehr oft mit geringen finanziellen Mitteln das Auslangen finden müssen. Ein Ausweg ist meistens die „Flucht“ in das Erwerbsleben, worunter aufgrund von Zeitmangel und Doppelbelastung mitunter der Studienerfolg leidet.

Einer der Initiativen, um hier Abhilfe zu schaffen, war eine Resolution im Niederösterreichischen Landtag zum Studenten-Ticket. Der NÖ Landtag hat erkannt, dass im Bereich der Studierenden nur eine österreichweite Lösung sinnvoll ist, da Studierende in hohem Ausmaß bundesländergrenzüberschreitende Fahrten von und zu ihrem Studienort absolvieren müssen sowie eine Lösung nur dann zu finden ist, wenn ein kostengünstiges Angebot (Jahres- oder Semesterticket) mit den Österreichischen Verkehrsbetrieben ausgehandelt wird.

Die unterzeichneten Bundesrätinnen und Bundesräte stellen daher an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

Anfrage

1)     Seit wann haben Sie Kenntnis von Initiativen zur Einführung eines österreichweiten Studenten-Tickets bzw. anderer Studenten-Ermäßigungen für die öffentlichen Verkehrsmittel? Was haben Sie seitdem bereits zur Realisierung dieser Forderung unternommen?

2)     In welcher Form halten Sie ein entsprechendes Studenten-Ticket auf Bundesebene für realisierbar (Ausgabeform: als Jahres-/Semesterticket; Kosten für den/die einzelne/n Studierende/n; zeitliche oder regionale Staffelung etc.)? Welche konkreten Überlegungen haben Sie dazu in Ihrem Ministerium bereits angestellt?


3)     Dass junge Menschen schon früh regelmäßige Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel werden, ist ja auch im Sinne der Verkehrsbetriebe. Wie sehen diese Betriebe - zumindest jene, mit denen Sie als Ministerin regelmäßig in Kontakt stehen, wie etwa ÖBB oder Wiener Linien - die Möglichkeit der Umsetzung eines Studenten-Tickets?

4)     Welche Vergünstigungen im öffentlichen Verkehr erhalten derzeit Studierende und auch andere Bevölkerungsgruppen und in welcher Form schlagen sich diese Vergünstigungen (bei den Verkehrsbetrieben oder im Budget Ihres Ministeriums) finanziell zu Buche?